Wir sind nicht Staub im Wind / Мы не пыль на ветру

1.

Eine jede Geschichte hat ihre Bewandtnis
hat ihre Facetten und Ecken und          
                                                           Kanten.
Und oft wird daran –
vielleicht gar jahrhundertelang
            noch gefeilt und geschliffen.
Nur ein paar lohnende, tüchtige Strecken
            meines langen Weges seien herausgegriffen.

Mein Schicksal beileibe nicht klagt.
Man hatte mich bloß nicht gefragt,
            ob wirklich mein Ich es so wollte.
(Schon allein, dass ich bin,
            verpflichtet mich, ewig zu danken!).
So bin ich nun einmal – ein Deutscher
            und muss es (und will es!) auch bleiben
und denke, erfüllt von berechtigtem Stolze,
 dabei an die Urbedeutung
            des kleinen Wörtchens „deutsch“ –
                                    „dem Volke eigen“ –
und seine Variante
                        „Deutsch“ –
                        „die Sprache des Volkes“ …

Seitdem ist bereits
ein ganzes Jahrtausend verronnen
            im endlosen Wandel hier unter der Sonne.     
                       

So heiße ich aber nun Müller und Schneider
            und Bauer und Weber und Bäcker und Schmidt
und bekam noch so mancherlei andere
                        stammdeutsche Namen
                                   und Sitten und Bräuche mit.
Doch betont sei sogleich:
            Ich habe das Licht
                                   der Welt
                                               erblickt
nicht im „Heiligen Römischen Reich“
            und nicht mal in deutschen Landen.
Die Entscheidung – sie wurde gefällt
                        (ohne mich!)
                                               ganz woanders:
Ich wurde in Russland,
            an der Wolga, der großen, geboren –
vor etwa zweihundertzwanzig Jahren
            in einem nassen und nebligen Herbst.
Und meine Hebamme war –
                        was ich damals nicht wusste –
die Prinzessin Sophie Friederike Auguste
                                               von Anhalt-Zerbst,
Katharina die Zweite,
                        die rührige russische Zarin.
Und Pate stand –
                        unter manchen anderen –
                        bei mir auch Baron de Beauregard
(die ersten deutschen Kronkolonien
                        waren ihm teils schon bekannt),
der am Wolgastrand,
                        um Profite zu ziehen
(von Geld träumte gern
                                   der französische Adel!),
seine Privatkolonien anlegte
von Niedermonjou
            bis hinauf nach Schaffhausen.
Das war also mein und meiner leidgeprüften
            Väter und Mütter, Schwestern und Brüder
                                               neues Zuhause.

Ja, so viele – Deutsche und Russen –
                        hatten die Hand hier im Spiel…
Doch hab ich bis heut      
            in den Wirren der Zeit
                        mein nationales Gefühl
als deutscher (zum Glück!) nicht verloren.
Und gewiss hat es Sinn,
            die Quintessenz hier zu entfloren:
Die ethnische Heimat, das liegt auf der Hand,
ist durchaus nicht mein Heimatland.
                                                           O nein!
Mein Zuhause, mein trautes Daheim
                        war geschichtlich am Wolgastrand
und Russland schon immer mein Vaterland.

Es galt nun, die Kameldornsteppe
            aus dem Dornröschenschlafe zu wecken.
Es wurden die ersten Parzellen geackert.
Als Ansiedler hab ich mich abgeackert –
            ein Sich-Abmühen und Sich-Schinden! –
um hier das versprochene Eden zu finden.
Ja, denkste! Ein elendes Dasein ich führte
            (was den Zarenhof freilich nicht rührte!)
bis ins dritte und vierte Geschlecht.
Und so war ich und blieb ich –
            wer hatte denn damals was übrig? –
noch lange ein  ärmlicher, rechtloser Knecht.

                        2.

Drohende Wolken zogen da über die Sonne:
Es hatte im Westen
                        der Weltkrieg, der erste,
                                   zu toben begonnen.
Ich stand an der Front
            und wurde dort hunderte Male erschossen
und habe mein Blut
            für die Heimat, für Russland vergossen…
Die Festung Przemysl hab ich getürmt
            zusammen mit meinen russischen Brüdern.
Doch war noch ein anderer Weg mir beschieden.

Wie leicht einem Herrscher
                        ein törichter Einfall doch kommt!
(Vielleicht auch nur seinen Beratern?)
Zar Nikolaus der Zweite
                        schwang böse die Peitsche
Ihn packte auf einmal die lähmende Angst,
            die russlanddeutschen Soldaten
                                   könnten als Deutsche
ihn, mir nichts dir nichts, verraten.
Und er schickte mich ganz –
            marsch, marsch! – an die türkische Front.
Es begann nun ein steigendes Fieber
und es tobten die Liquidationsgesetze
            mit ihrer zügellosen Deutschenhetze.
Und 1917, kurz vor dem großen Krach,
lag auf dem Tisch des Zaren bereits der Ukas:
Die Wolgadeutschen nach Sibirien deportieren!
(Sollen sie dort dahinvegetieren!)

Es kam – Gott sein Dank! – nicht soweit.
Es hatte dem Zaren die Zeit nicht gereicht.
            Man stieß ihn, den Frommen, vom Thron.
Und im gleichen, unvergesslichen Jahr
siegte die Große Oktoberrevolution.
Auch ich machte mit,
            stand im Kampfe in Reihe und Glied
als Müller und Weber und Bauer und Schmidt.
Befreit war mein Volk!
                        Es hatte die Wahrheit gesiegt!
Und ich denke mit Stolz
                        auch heute an jene Epoche zurück.

Die Republik der Wolgadeutschen
                        schwang sich allmählich empor –
trotz tausend Schwierigkeiten.
Und ihre Stimme im großen Völkerchor
klang sicher und fest
                        als Zeichen moralischer Reife.
Und es wurde gelebt
                        und gewirkt und gewebt
            wie´s sich für ehrliche Menschen gebührt.
Und mein zögerndes Ich
                        entwickelte sich
                                   nun zum zügigen Wir…

So manches zwar wurde verzerrt und verdreht
            und mitunter so ziemlich verstümmelt.
Doch stärkte uns immer
            der Glaube ans Gute auf unserem Weg.
Die Folgen der als freiwillig durchgeführten
                                   Kollektivierung
mussten wir alle wie alle im Lande verspüren.
Auch das unermessliche Leid –
                        die Gewalttat der dreißiger Jahre –
mussten wir alle wie alle im Lande ertragen.
Und dennoch –
            der Mut schritt erfolgreich voran,
            und jedermann stand seinen Mann…

Und plötzlich – der Krieg,
            von den deutschen Faschisten entfesselt.
Und der westliche Teil
            der Heimat ging auf schon in Flammen.
Und die Sowjetmenschen
                        nahmen sich mutig zusammen,
um dem ruchlosen, wilden Aggressor
                                   die Stirn zu bieten.
Und nicht wunderlich war es,
dass so manche Berater
                                   auf den Abweg gerieten…
Und geschürt wurde wieder der alte Hass.
Im Ergebnis erschien
                                   der verleumderische Erlass,
unter den Deutschen,
                                   die am Wolgastrand wohnen,
befänden sich tausende und abertausende
                                   Diversanten und Spione.
Und es war nun soweit:
Wir Wolgadeutschen
                        wurden gewaltsam ausgesiedelt
eine ungeheure Ungerechtigkeit.
                        Das war unser besonderes Leid.

Der Abschied
            von den heimischen Gefilden war schwer
                        und die seelische Qual unerhört.
Es weinten die Gärten und Felder,
                        es schluchzten die Dörfer und Tiere.
Und wir, wir schuldlos Schuldigen,
wir verbissen uns heimlich
                        die Tränen … und schwiegen.

Und die sowjetdeutschen Frontsoldaten?
Man glaubte nun wieder wie einst,
            sie könnten (trotz mancher Heldentaten,
die sie schon vollbracht im blutigen Kampf!)
                                   ihre Heimat verraten.
So blieb für sie nur das Hinterland.

Wir waren nun Sonderumsiedler
                        in Kasachstan und Sibirien.
Und wir hatten im Unglück noch Glück –
wir wurden von den Landbewohnern
nach althergebrachter Gewohnheit
            als Gleiche unter Gleichen aufgenommen –
                        wie Schwestern und Brüder.
Und wir gaben die Hoffnung nicht auf –
            einst werde die Wahrheit doch siegen.
So verlangte es nun mal die Zeit.
                        Und – gewiss – wir bestehen die Probe!

Anfang zweiundvierzig
                        wurden wir Männer eingezogen
(Ein Jahr später auch viele Frauen).
Es ging an die Arbeitsfront.
                        und wir waren zu allem bereit:

Im Ussollag und im Iwdellag
                                   und in anderen Lagern
mussten wir in den zwei ersten Jahren
                                   zur Genüge erfahren,
was Hunger und Läuse und Stacheldraht heißt.
Das war nun unser besonderes Leid.
Unser eigenes Leid. Doch ohne Gehässigkeit
                        trugen wir unser schweres Kreuz
in stiller, ja stummer
                        Schicksalsergebenheit.

Die dürftige Brotration
                                   (für den kommenden Tag!)
wurde spät in der Nacht noch verschlungen
und der ewige Hunger
            für ein paar Stunden niedergezwungen.
Und dann im frühen Dämmerdunkel
Wurde das Schüsselchen voll
                        Balanda hinunter getrunken,
und es ging dann hinaus in den Holzeinschlag.
In ärmlicher Kleidung, mit knurrendem Magen
wurde wieder geschuftet von früh bis Abend:
Na los, Männer, los! Na druff, Männer, druff!
Ermannt euch! Auch bessere Zeiten
                                   werden wieder eintreten,
doch heute, liebe Leute, –
her mit Festmetern! Festmetern! Festmetern!..
Und die grünen Riesen
                                   fielen nieder,
im ganzen Ural widerhallend,
                                   mit ohrenbetäubender Wucht.
Und so viele, so viele
von uns sahn ihr Zuhause nie wieder,
sind für immer und ewig im Walde als Opfer geblieben.
Und waren wir da denn nicht edelgesinnt?
Und waren wir damals denn Staub nur im Wind?

                        3.

Und die besseren Zeiten,
die der Glaube an Recht und Gerechtigkeit
ständig und stets prophezeite,
                        sind wirklich gekommen.
Auch für uns, die Sowjetdeutschen.
            Wenn leider auch nicht zur rechten Zeit.
(Offen gestanden – viel später.)
Und es folgten nun andere, gerechte Erlasse.
Und von unserem Namen hat endlich die Sonne
der Wahrheit den Schandfleck
                        der scheinbaren Schuld abgewaschen.

Sind wir nun wieder Gleiche unter Gleichen?
In allen Bereichen?
In allen Sphären der menschlichen Tätigkeit?
Es war ein gutes, ein günstiges Zeichen,
das Wärme ausstrahlt und die Seele erfreut!
Und Genugtuung darf sie empfinden:
                        Wir sind nicht Staub im Winde!

Gewiss, es sind auch noch Folgen
der einstigen Ungerechtigkeit
            als schmerzende Narben zurückgeblieben,
die uns quälen und tief oft betrüben.
Man lebt ja nur einmal…
Gleichberechtigt sin wir,
doch leider nur scheinbar,
nicht in Wirklichkeit:
Wir leben, im ganzen Lande zerstreut.
Und die Muttersprache, die Traditionen,
            die Gewohnheiten, Sitten und Bräuche,
all das, was einem Volke eigen, –
diese Wunderquellen,
                        die dem geistigen Leben
den richtigen Impuls erst geben
                        müssen allmählich versiegen.
Und da hilft uns wohl nie
            die leider verbreitete Demagogie,
man könne und müsse
einen Ausweg aus dieser Bedrängnis…
                                   durch halbe Maßnahmen finden
und somit und damit das Vertrocknen
            der verschütteten Quellen verhindern…

Doch unser Vertrauen ist fest, und wir sind überzeugt,
            dass im Laufe der Zeit,
                        im Laufe der heutigen Umgestaltung
ein wirklicher Ausweg sich findet,
damit wir für unsere Kinder und Kindeskinder
unsere Sprache und nationale Kultur
                                   zu ihrem Wohle erhalten.
Nur müssen wir selber mit Hand anlegen,
nach Eintracht und Freundschaft
                        und enger Gemeinschaft
            der Völker voll Zuversicht streben.
Um zusammen mit alle
                        ein würdiges Leben zu leben.
Und wir sind ja nicht Staub im Wind!
Wir sind zwei Millionen Töchter und Söhne
der Heimat. Und sind optimistisch gestimmt.

14. März 1988

Мы не пыль на ветру

Свои обстоятельства
                       есть у истории.
Всегда в ней найдутся
                       углы и условия,
Есть грани различные
                       в ней и края,
Веками их точат,
                       шлифуют, гранят…
Хочу оживить я
                       истории вехи.
И в прошлое, боль заглушая,
                       взглянуть,
Увидеть дороги, утраты,
                       успехи,
Советскими немцами
                       пройденный путь:
О нет, не скорбит
                       и не плачет судьба,
Что как-то на свет
                       меня мать родила,
О том не спросив,
                       я хочу или нет,
Но тем, что я есть,
                       я обязан ей век.
Я – немец, об этом я
                       в детстве узнал.
Средь слов своих первых
                       я это сказал.
Я этим по праву
                       гордился тогда.
Та гордость во мне
                       и поныне жива.
Я должен быть немцем,
                       хочу им остаться.
Я думаю, нет здесь
                       причин опасаться.
И всё ж размышляю
                       порою в печали,
Так в чём же у слов этих
                       смысл изначальный,
«Я – немец», «народ»,
           «равноправный», «язык»?
К словам этим с детства
                       я прочно привык.
Проходят столетья…      
Под солнцем, вращаясь,
Течёт всё и движется,
                       вечно меняясь.
Зовут меня Миллер,
                       и Беккер, и Шнайдер,
А может быть, Шмидт,
           или Вебер, иль Швайгерт.
С обычьями предков
                       мне в сердце проник
С рожденья немецкий
                       родной мой язык.
О нет, от «Священной
                       Германской империи»
Живу я два века
                       уже в отдалении.
Родился в России
                       на Волге реке,
От предков германских
                       своих вдалеке.
Не знал я, что бабкой
                       моей повивальной
Софи-Фредерика была
                       не случайно,
Что к принцам
           родством восходила она,
И в городе Штеттин
                       была рождена.
В России Петру она
                       стала женой,
Взошла на престол
                       Катериной второй.
Царицей была она
                       умной и властной,
Весьма просвещенной
                       и очень опасной.
Ввести иностранцев
                       решил ее двор.
И я – поселенец
                       на Волге с тех пор.
А крестным отцом,
           среди прочих, мне стал
Владелец колоний барон де Боргар.
Одной из колоний
                       Шафгаузен был,
Села своей юности
                       я не забыл.
И в сердце навеки
                       оно у меня –
И радость, и гордость,
                       и горечь моя.
Просторы приволжских
                       лугов и полей
Единственной Родиной
Для многострадальных
                       моих матерей.
Так немцы и русские
                       рядом пошли
И дружбу в сумятице
                       лет обрели.
Бег времени чувства
                       во мне не убил:
Я немцем остался,
                       язык сохранил.
Но вся очевидная
                       суть на виду:
Россию я Родиной
                       гордо зову.
И сердцем я к Волге
                       навечно прирос,
К любимому берегу
                       ивовых лоз…
И вот колонист я.
Обширные степи

Я должен своею рукой
                        покорить.
От сна векового их все
                        пробудить,
Вспахать, обработать,
                        культуры взрастить.
И я надрывался,
                        трудился во мгле.
Желая найти вечный
                        рай на земле.
Цари не болели
                        моею печалью,
И рая земного тогда
                        не узнал я.
С нуждой тех времён
                        хорошо я знаком.
Ведь был я бесправным,
                        простым батраком.

2.
Но грозные тучи
                        на небе сгустились.
Война мировая
                        грозой разразилась.
России солдат я, и,
                        помня наказ,
За Родину кровь проли
И я Перемышли
                        с собратьями брал,
И тысячу раз меня
                        враг убивал…
Откуда ж ты взялся
                        проклятый фискал.
Что путь мне иной
                        словно рок начертал:
Дворцовая знать безрассудно
                        решала,
А может быть, свита
                        царю нашептала:
Российские немцы….
                        что если…да вдруг
На поле сраженья
                        царя предадут?
И страх обуял
                        Николая тогда.
Решенье явилось
                        ударом кнута:
Я тотчас в штрафной
                        батальон угодил
И к фронту турецкому
                        выброшен был.
Но только кому-то
                        и этого мало,
Вокруг истерия уже
                        бушевала:
Всех немцев – в Сибирь!
            В лютый холод и снег!
Пускай они там
            коротают свой век!..
И сбыться веленью
                        царя не дала
Взошедшая вскоре
                        звезда Октября.
И вот в революции
                        тесных рядах –
Я – Миллер, я – Вебер,
                        я – Раушенбах.
Народ мой свободен,
                        с собратьями я
Дожил до счастливого
                        ясного Дня.
Республика Немцев
                        Поволжья растет,
Становится краше,
                        в свершеньях цветет
И звук ее голоса,
                        звонок и чист,
Уверенно в хоре
                        народном звучит.
И все она трудности
                        одолевает,
Творит с вдохновением
                        и созидает,
Духовно крепчает
                        с течением дней,
Моральная зрелость
                        уверенность в ней.
И вот уже не Я –
                        непрерывное МЫ
И сеет, и пашет,
                        и вяжет снопы,
И смотрит в грядущее
                        ясно, светло,
Хоть многое вынести
                        так не легко:
Двадцатые годы…
                        Созданье колхозов…
И есть перегибы,
                        принёсшие слезы…
Ведь что «добровольным»
                        тогда объявлялось,
Скорее насильственным
                        все ж оказалось.
Жестоки ошибки
                        тридцатых годов…
Но нового все
                        ощутили мы зов.
Упрямое мужество
                        шло впереди,
И светлая вера 
                        горела в груди.

Но снова – война,
                        и фашисты у входа,
Повсюду пожары,
                        страданье народа…
Советские немцы
                        сильны своей верой,
Отпор дать готовы
                        фашистскому зверю
И в общем строю
                        все готовы идти…
Но снова решенье
                        на ложном пути,
И старая ненависть
                        снова в разгаре.
О лживом Указе
                        мы скоро узнали:
Средь немцев советских
                        шпионов не счесть,
Предателей много,
                        диверсии есть.
И немцев Поволжья
                        насильно, жестоко
Всех вывезли тотчас
                        в мгновение ока.
И вот в справедливость
                        подорвана вера,
Особая боль
                        в моё сердце осела.
Прощания ночь была
                        тёмной и смутной.
Душевная боль –
            беспросветной и жуткой.
Рыдали сады, и поля,
                        и деревья,
Дома сиротливо глядели,
                                   не веря.

Безвинно виновные
                        тяжко молчали
И тайные слезы,
                        прощаясь, глотали…
Но тысячи немцев
                        советских в бою
Давно уже кровь
                        проливали свою,
И жертвуют жизнью,
                        и подвиги есть…
Но болью в душе
                        отзывается весть,
Что немцы советские
                        могут предать,
Что срочно советско – немецких солдат
В тылы отправляют
            с фронтов всех подряд.

Итак, клеветнический
                        вышел Указ,
И спецпоселенцами
                        сделали нас.
В различные нас
                        поселили места.
Попали в Сибирь, Казахстан
                                   мы тогда.
С казахами, русскими
                        вынесли мы
Как равные с равными
                        горе войны.
Мы верили в Родину 
                        свято всегда
И знали, одержит
                        победу страна.
Но трудно ей, трудно,
            И в сорок втором
Призвали нас, немцев,
            на фронт трудовой!
Веление времени –
                        мы, как в бою!
И вот уже женщины
                        с нами в строю.
Всем сердцем готовы
                        к любым мы делам!
Ведь Родина снова
                        поверила нам!
Но… мы в лагерях
            Усольлаг, Ивделлаг…
И словно бы каждый
            предатель и враг:
Колючая проволока,
голод и вши…
Мы крест свой
с терпеньем и с болью несли.
И боль эта наша, особой была
И новою раной
                        нам в сердце легла.
На завтра нам хлебный
                        паек выдавали,
Но мы его, скудный,
                        ночами глотали.
А раннею ранью опять
                        мы вставали
 И снова пустую
                        баланду хлебали.
Трудились на валке мы
                        что было мочи,
 С утра и до самой
                        чернеющей ночи.
В отрепьях одежды
            и в холоде жутком,
Повально больные,
            с урчащим желудком.
«Давайте – давайте,
                        крепитесь, бодрее!»
Победа все ближе,
                        надежда светлее…
И падает лес, кубометры
                        и тонны…
И, кажется, вздрогнул Урал
                        весь от стона…
О, скольких мы недосчитались                                     потом!
Остались навечно в лесу
                                   они том.
Но Родина нас 
                        призывала к труду!
Мы не были пылью
                        на буйном ветру!

3.
Затих гром военных
                        и горестных лет,
Закончилось время
                        несчастий и бед.
Что грезилось нам,
                        и о чем мы мечтали
В годину тревог,
                        испытаний, печали,
Что лучшее время
нам всем предвещало,
Теперь наконец, для нас,
            немцев советских, настало.
Был издан другой
                        и правдивый Указ.
(То был справедливости
                        истинный глас).
Хоть доброе время
                        и поздно пришло, 
Но все ж оно солнцем
                        над нами взошло.
И дни стали ясны
                        теперь и светлы:
«Вина» и «позор» с нас 
                        Указом сняты.

И снова мы равные все 
                        среди равных
В различных свершеньях,
                        великих и славных.
То правда и истина
                        вновь торжествуют.
«Не пыль на ветру мы!» –
                        и сердце ликует.
Порой антипатия к нам
                                   возникает.
О сердце, пожалуй, тебе
                                   не понять,
Как Родину можно другую
                                   принять,
Но в памяти боль
                        оживает порою,
И сердце тогда
                        размышляет с собою:
Минувшего то
                        незажившие раны,
«Свою автономию
                        мы потеряли,
Все дальше уходя
                        обычаи, нравы,
Язык исчезает родной
                        год от года,
Тот истинный
                        чудо-источник народа,
Что импульсы к жизни
                        духовной даёт.
Народ наш разрозненно
                        ныне живёт.
В решенье проблем
                        не теряется вера.
Но здесь не помогут
                        уже полумеры.
И если возьмется
                        решать демагог,
Засохший источник –
                        конечный итог».

Но вера крепка,
                        убежденность растёт,
Что выход достойнейший
                        время найдет.
Нас два миллиона
                        Мы внукам своим
Язык и культуру
                        тогда сохраним.
А жить мы должны
            и достойно, и честно  –
На Родине нашей
            в содружестве тесном.
В историю впишем
                        свою мы строку.
Советские немцы –
                        не пыль на ветру.

Überredet / К высокому счастью

Mir klingt´s in den Ohren.
Hör auf zu rumoren,
mein verworrener Geist!
Den Blick soll ich schulen?
Ich fände die Blume
die Vergissmeinnicht heißt?

Ich soll die Gefühle
von gestern durchwühlen,
denn es gäbe dort Gold?
Danach soll ich suchen
und nicht widerrufen,
was ich früher gewollt?

Ich soll nicht verzagen,
wenn grau auch die Tage
und mein Himmel so bleich?..
Ich will es versuchen,
wenn steil auch die Stufen
bis ins selige Reich.

10. September 1989

К высокому счастью / Überredet

Мне сердце сказало:
«Ты должен сначала
от страданий уйти,
в луга оглядеться,
в поляны всмотреться,
незабудку найти.

Но грусть и волненья
достойны спасенья,
хоть и трудно их несть.
От прошлых мечтаний
осталось звучанье.
В них жемчужина есть.»

Хоть небо сурово,
не буду я снова
у печалей в плену.
Забыв о ненастье,
к высокому счастью
я подняться рискну.

Auch wenn es herbstet / Осенние бури

Für Nora Pfeffer

Wenn sacht im Wind
                   der Hoffnungslosigkeit
die Blätter an den Bäumen
                   der Verheißung zittern
und dich, mein Herz,
             die Einsamkeit umschlingt,
um ihre leisen Lieder dir zu singen,
so nimm es hin, nimm´s hin
                 und sei nicht so verbittert.
auch wenn es herbstet
       und so manchmal niedergeht –
                  ein drohendes Gewitter.
Denn auch am herbstlich
                               grauen Himmel
sind warme Farben noch zu finden,
die deine Schmerzen wieder lindern.
Und widerstehe – deinem Kummer,
der dich verzehrt und tief bedrückt.
Damit die Träume – oh, die Träume! –
                           nicht verstummen,
die dir so manches Lied gesungen –
      von Freude und von Zuversicht.

24. Mai 1989

Осенние бури / Auch wenn es herbstet

            Норе Пфеффер

Когда безысходные
ветры бушуют,
надежд беззащитные
листья срывая,
когда одиночество
тихо тоскует,
о сердце, смирись,
эту боль принимая.

Осенние бури
грозят неизбывно?
Иль мрачные тучи
тебя угнетают?
Ты тёплые краски
ищи непрерывно,
 ведь только они
все страданья смягчают.

Сумей воспротивиться
тяжкой печали –
пусть даже она тебе
сердце снедала, –
чтоб песни надежды твоей
не молчали
и чтобы мечта твоя горя
не знала.

Geradlinig / Прямолинейно

Wir biegen manchmal gern gerade,
was krumm ist ganz naturgemäß,
und denken gar nicht an den Schaden.
Dafür ist ein Problem gelöst!

Es hieß: Das ist die Krumme Gasse.
Wie abstoßend der Name ist!
Beschlossen wird: Abtragen lassen.
Den krummen Teil. In schnellster Frist.

Die Straße, die da bogenförmig
umspannte einen kleinen Fluss,
wird nun verstümmelt gottserbärmlich.
Den Ortsbewohnern zum Verdruss.

Dann musste eben auch das Flüsschen
geradgebogen werden… Nein,
das kostete nicht viel… Ein bisschen…
Es ging von selber langsam ein…

Heut schnitzt man fleißig neue Pläne.
Im Ganzen eigentlich nicht dumm.
Es bleibt allein nur zu erwähnen:
Man biegt die Gasse wieder krumm.

1984

Прямолинейно / Geradlinig

Кривую выпрямить нетрудно –
опять мешает нам она.
Ничто не мучит нас подспудно,
когда проблема решена.

Бежит неровная дорога,
кривая улица, приток…
Решаем мы тогда с порога:
все разогнуть в короткий срок.

Речушку улица обходит:
нужна природе кривизна,
но на кого-то вдруг «находит»
к печали жителей села.

Мы выпрямлять всё научились,
не стоит это нам труда.
Но что-то с речкой вдруг случилось:
ни речки нету, ни пруда.

Мы строить планы, начинаем.
Пока ж идут дела да суд,
то снова речку выгибаем,
дорогу, улицу и пруд.

In stiller Hoffnung / Край родной у Волги

Wenn die Tage düster sind,
wenn die Seele missgestimmt,
wenn die Himmelsbogen trüb,
wenn es keinen Ausweg gibt,
denke ich an dich, an dich,
o Heimat an der Wolga…

Sorgen gab´s auch dort genug.
Auch Gewalt und Volksbetrug.
Doch es gab auch Sonnenschein!
Denn man fühlte sich daheim.
Und es grüßte dich, o dich
die Heimat an der Wolga.

Fleiß und Eifer waren Trumpf.
Und die Wiesen blühten bunt.
Und die Saaten prangten grün.
Und die Träume waren kühn!
Froh umarmte dich, o dich
die Heimat an der Wolga.

Und die Muttersprache klang
so vertraut und so verwandt!
Und die Sitten waren deutsch –
wolgadeutsch in Leid und Freud:
Gern umsorgte dich, o dich
die Heimat an der Wolga…

Wenn das Lied der Freude schweigt,
wenn mich Wehmut tief ergreift,
wenn der Gramm im Herzen frisst,
wenn der Hoffnungsstrahl erlischt,
denke ich an dich, an dich,
o Heimat an der Wolga!..

23. Dezember 1990

Край родной у Волги / In stiller Hoffnung

Если день мрачней, чем ночь,
гонит память радость прочь,
заперт выход грузом бед,
а надежд простыл и след,
ты один мне дашь совет,
о край родной у Волги.

Мы и раньше знали гнёт,
но везли свой воз вперёд.
Хоть и тучей шла беда,
были дома мы тогда.
Ты светил в пути всегда,
о край родной у Волги.

Труд нам радость приносил
и свои плоды дарил.
Смелым был полёт мечты,
там цвели надежд сады.
Были мы тобой горды,
о край родной у Волги.

Там немецкий наш язык
в нашу кровь и плоть проник.
И обычьев древних сад
нам дарил свой аромат.
Ныне мучит боль утрат,
о край родной у Волги.

Если песнь моя молчит,
тихо скорбь в душе звучит,
боль прошедших лет гнетёт
дни и ночи напролёт,
то мечта к тебе зовёт,
о край родной у Волги.

Was wir verlangen… / ***

Bedrückt, deprimiert
            und niedergeschlagen
von den bitteren Folgen
      des Zwangs ferner Jahre,
der uns grausam verjagt
von den Ufern der Wolga –
              aus unserer Heimat,
ist bis auf den heutigen Tag
(fast ein halbes Jahrhundert
        sind offen die Wunden!)
mein Volk noch ein Geisel
          der düsteren Schatten
der Stalinschen Zeit
           und wartet und wartet
mit Geduld auf den Sieg
                der Gerechtigkeit…

Wie schön und wie gut,
       wenn die „Wiedergeburt“
(die leider bis jetzt
                    nicht genehmigt;
und ich weiß nicht, warum.
Ob die Gnade noch stumm?)
zur Wiedergeburt
unsrer Staatlichkeit führt.
Damit die Sowjetdeutschen
dann ihre Sprache
                     und ihre Kultur –
diese Krümchen, die heut
     noch erhalten geblieben, –
wieder zu hegen und wieder
zu pflegen vermögen daheim –
an der Wolga! – wie einst.

Ein Volk,
         das sich auflösen sollte…
Wann verwirklicht
                                sich endlich
der sehnliche Traum
                         meines Volkes?
O sagt mir doch, wann?..
Man hat uns so lang,
      so lang übergangen
              und totgeschwiegen…
O bitteres Leid,
            o verzehrender Gram,
o ewiges Bangen!..
Und was wir begehren,
            und was wir verlangen,
ist nicht übertrieben,
                  ist gar nicht zu viel,
ist gerecht und human!

1989

*** / Was wir verlangen…

Народ мой подавлен был
                                   в годы насилья.
Бездушный Указ
                                   его с Волги изгнал.
Вокруг – недоверье
                                   и злобы засилье.
Безвинно виновный,
                                   он духом упал.

Шагая нелегкой дорогой
                                   гонений,
жестоко страдает от ран
                                   мой народ.
Живёт он заложником
            сталинской тени
и с болью в душе
            справедливости ждёт.

Всем сердцем приветствую я
                                   «Возрожденье»,
/хоть общество
            и не признали пока/
Надежду вселяет
                                   его появленье.
И цель наша, кажется,
                                   всё же близка.

Когда Автономию нам
                                   восстановят
и примет с любовью нас
                                   родина – мать,
тогда из развалин
                                   сумеем мы снова
родной свой язык
                                   и культуру поднять.

Развитие наций
                                   имеет значенье.
Культура утратить себя
                                   не должна.
Испита до дна нами
                                   чаша терпенья.
О нас полстолетья
                                   молчала страна.

Полвека о немцах
                                   советских – ни слова.
Причина, конечно,
                                   не только в войне…
И всё, что мы просим
                                   сегодня, – не ново,
вполне справедливо,
                                   гуманно вдвойне.

Sei mir gegrüßt! / Я шлю тебе привет

Einst war mein Zuhause
                        in Schaffhausen.
Nein, nicht in der Schweiz.
              Auf der Wiesenseite
des großen Wolgastroms,
     mit dem die Flüsse in Europa
an Länge, Wasser und an Güte
nicht vergleichbar sind.
Dort stand sie, meine Wiege…

Du, Schaffhausen,
   mit deinem kleinen Tannenwald,
mit deinen Seen, deinen Feldern,
mit deinen Gärten, deinen Wiesen,
du bist mein Heimatdorf geblieben.
Wenn ich dich auch
                        recht bald
                              verlassen musste.

O nein,
    du konntest mir nicht helfen!
Doch, mein Heimatdorf, ich wusste
immer, und ich weiß auch heut,
dass du allein
            mein Kleinod bleibst,
das ich im Herzen trage
        bis zu meinem letzten Tage.

Und ich hab
           dich nie verschwiegen,
hab dich nie verraten –
dich, du meiner Kindheit Stätte,
dich, die du betrübt gebettet
hattest meine Ahnen
            einst zur ew´gen Ruh.
Und ich weiß, auch du, auch du
bist stets
            den Deinen treu geblieben.

Und du weißt,
            dass wir dich innig lieben…
Ist Heimweh denn
                        ein solches Übel?
Ist es womöglich Aberglauben?
Wer, um des Himmels willen,
            möchte das behaupten?..
Sei mir gegrüßt,
    mein Heimatdorf Schaffhausen!

  1. Juli 1987

Я шлю тебе привет / Sei mir gegrüßt!

Я был у Волжских
            берегов рождён.
В раздолья Волги
            с детских лет влюблён.
В Европе нет
            прекраснее реки!
Её богатства
            очень велики!
Моё село
            Шафгаузен звалось,
счастливо нам
            трудилось и жилось.
Ударило известье,
            словно гром:
мы все должны
            покинуть отчий дом…

Нам край родной
            не смог помочь тогда,
но в сердце он остался
                        навсегда.
Село моё, я о тебе пою.
К тебе любовь
            в душе своей храню.
Надежды и мечты моей
                        рассвет,
дороже для меня
            сокровищ нет.
Я не предам тебя
            своим молчаньем.
Ты – боль моя,
            моё воспоминанье.
Твои луга и нивы
                        нас зовут.
Ты дедов наших
            и отцов приют.
И ты – я знаю –
            верность нам хранишь.
В тиши ночной
            страдаешь и грустишь.
Но, может, ностальгия –
                        это зло
иль суеверья
            чёрное крыло?
Тоски моей
            и радости предмет,
Шафгаузен,
            я шлю тебе привет!

Elegische Dichtung / Заповедь

Sei gegrüßt, liebe Heimat
            am mächtigen Wolgastrom!
Deine Fluren und Felder
                   und Gärten und Dörfer
auf der Berg- und der Wiesenseite
         habe so oft ich durchwandert
als Kind und im Jünglingsalter…

Und habe ich immer bestaunt
                 und mich immer gefreut
und mich immer ergötzt
an deiner bestrickenden Anmut
                             und Holdseligkeit.
Sogar in den Wirren
                           der bitterschweren
verwickelten dreißiger Jahre…

Bist gealtert. Wie ich.
                               Und gebrechlich
geworden. Und, ach!, dein Gesicht
        ist zerfurcht und zerschründet:
Wir waren so lange getrennt
und konnten dir, Heimat, die Hand
des Erbarmens und Mitleids
                                      nicht reichen,
deine Tränen nicht stillen,
            deine Wunden nicht heilen…

Ich ziehe vor dir,
      mein verkümmertes Heimatdorf,
betrübt und beklommen den Hut.
Wir waren so lange getrennt
             und konnten dich nicht mehr
umsorgen. Jetzt liegst du –
                verfallen-verödet-zerstört –
und wartest auf unsere Hilfe…

Ich verneige mich grübelnd
                        (und lächelnd!) vor dir,
seichtes Flüsschen Majanga,
worin meine barfüßig-sorglose
Kindheit gepanscht und geplanscht
       und so manchmal vor Übermut
all deine Wasser getrunken…

Ich verbeuge mich tief
                   nun vor dir, stille Steppe.
Wie verwahrlost-verlassen
                du heute dahinvegetierst.
Erinnerst du dich noch daran,
               wie wir einst in den Armen
einander gelegen und Lieder
von grünender Hoffnung gesungen?

Vor deinem vergißmeinnichtblauen
        und gütigen Himmel, o Heimat,
knie ich barhäuptig nieder
               und flehe dich inständig an:
Nimm sie auf – deine Kinder,
die so lang in der Fremde geharrt,
und beschirme sie wieder!

Darum unser erstes Gebot:
                           Damit wir einander
nie wieder verlieren!

  1. August 1989

Заповедь / Elegische Dichtung

Любовь моя, Волга великая,
                        здравствуй!
Мне дорог с рождения
                        сёл твоих лик.
Живи же в душе моей
                        вечно и царствуй!
Я к нивам твоим
                        и равнинам привык.

Бродил по лугам и лесам
                        в восхищенье.
Меня опьяняла
                        твоя красота.
И чувства к тебе
            не затмили лишенья,
тридцатые годы
                        и дней суета.

О край мой, мы оба
            с тобой постарели,
и беды давно уже
                        нас развели.
Мы высушить слёзы твои
                        не сумели
и боль твоих ран
            утолить не смогли.

Село моё милое,
                        знаю я, знаю:
в упадок пришло ты
                        и помощи ждёшь.
И я, опечаленный,
                        шапку снимаю:
С надеждой в душе
                        ты полвека живёшь.

Речушка Маянга,
            ты помнишь, мы вечно
резвились и заняты были
                                   игрой,
плескались в искрящихся
                        водах беспечно…
Теперь я в раздумье
                        стою пред тобой.

О степь незабвенная
                        лет моих нежных,
ты стала запущенной,
                        дикой, пустой.
Ты пела мне песни
                        зелёной надежды.
А помнишь, как мы
                        обнимались с тобой?

О доброе небо,
                        мы знали гоненья.
Ты детям своим
                        дальний путь освети!
Отчизна, стою пред тобой
                                   на коленях:
прими сыновей своих
                                   и защити.

Нас Волга вернуться
                        домой попросила.
В краю своём будем мы
                        духом сильны.
Хочу, чтобы заповедь
                        наша гласила:
Теперь мы друг друга
                        терять не должны.

Quer durch das Leben / Тернистый путь

Empfinden

Allmählich verstummt
der wilde Tumult
der wirren Gefühle…
Die Tränen versiegen…
die nächtliche Stille
behütet die Träume
der einsamen Seele –
ein Hoffnungsgebilde
von herrlicher Fülle…
O zartes Empfinden!

Gellende Flammen

Vor Aufregung stammelt
die zitternde Angst,
die Drohung verfolge
sie schamlos und dreist…
Die gellenden Flammen
des Zorns und des Zwanges
verzehren frohlockend
die Gutmütigkeit.

Idyll

Ein Haus ohne Wände:
Ein Hügelgelände.
Mit Höhen und Senken.
Mit Wald und mit Wiesen,
voll Wärme und Güte.
Mit Solokantaten
und Cellosonaten.
Unterm sanftblauen Himmel.
Hier lässt es sich denken.
Hier lässt es sich sinnen.
Hier findest du Ruhe,
verzweifelte Stimmung.

Der Eintritt

„Sind die Türen zum Tempel
der Musen verschlossen?“
So fragst du betroffen.
Doch sei nicht verdrossen
und versuche es wieder
und wieder, geduldig
und leise hier anzuklopfen.
Und man wird deine Bitte
dort drinnen erhören
und wird dir den Eintritt
in den heiligen Tempel
der Musen gewähren.

Abschied

Weint die Trauerweide
ihren Blättern nach?..
Oh, du zages Scheiden,
gelbes Ungemach!..

Und die welken Blätter –
stilles Erdenleid! –
liegen eingebettet
nun im Staub der Zeit.

Freudestumm

Stille Abenddämmerung:
Zeichen der Zerrissenheit?
Zwielicht der Vergänglichkeit?
Oder ist´s die Harmonie
Oder eine Sinfonie
friedlicher Verständigung?..
Und ich träume freudestumm.
Und ich lasse wiederum
freien Lauf der Phantasie.

Intrigantin

Ist´s der Lüge nicht gelungen,
mit der bösen Lästerzunge
zu entfachen – Hass und Streit,
schmiedet Ränke sie erneut…
Gibt es wirklich keine Pillen,
um den blinden Zorn zu stillen,
der die Intrigantin packt,
wenn kein Opfer niedersackt?

Hoffnungsstrahl

„Gerechtigkeit!“
wird überall spektakelt.
Getan jedoch wird wenig.
Der letzte Strahl erlischt:
Ein ganzes Volk
ist in den Staub getreten
in jenem großen Lande,
das seine Heimat ist.

Gestutzte Flügel

Die Deutschen sind gefügig.
Drum macht man auch mit ihnen
gerade, was man will.
Gestutzt sind ihre Flügel
schon fünfzig lange Jahre:
Sie schuften. Gramerfüllt.
Die Wahrheit ward geknebelt.
Und die Verfemten leben
im ganzen Land zerstreut…
Ein Hoch auf Josef Stalin (?):
Die Russlanddeutschen tragen
bis heut ihr schweres Kreuz.

Resistenz

Die Distel ist nicht schuld daran,
dass die Natur sie so erschaffen,
dass ihre Blätter stachlig sind…
Als Unkraut wird sie ausgerissen.
Ihr Retter ist der Urinstinkt.
Drum wächst sie stoisch überall –
am Weg, am Strande und im Garten,
sogar in tiefen Felsenklüften,
am liebsten aber auf dem Acker…
Ihr danken für die Leckerbissen
der weiß gefleckte Distelfalter
sowie der bunte Distelfink.

15. September 1990

Тернистый путь / Quer durch das Leben

Чувства / Empfinden

Растрёпанных чувств
улеглось постепенно волненье.
И высохли слёзы,
и ночь поглотила смятенье.
Спокойны и тихи
в объятиях тьмы черноокой
мечтанья и нежные чувства
души одинокой.

Пламень злобы / Gellende Flammen

«Бесстыдно шагает
за мною угроза», –
лепечет, дрожа
от волнения, страх
Тем временем
в пламени силы и злобы
опять доброта
превращается в прах.

Идиллия / Idyll

То горы, то долы….
Приют, где нет крыши…
Вокальное соло
здесь утром услышишь.
Сонаты для скрипки
звучат на просторе.
Здесь солнце улыбки,
кантаты и хоры…
Взлетаешь к надеждам
и мыслям высоким.
И чувствуешь здесь ты
себя…одиноким.

Терпенье / Der Eintritt

В святилище Музы
Вопросы печально
на сердце ложатся.
Спокойно! Ты будь
терпеливым теперь.
И в дверь эту снова
рискни постучаться.

Услышат в святилище
просьбу твою.
У Музы святой
обретешь ты доверье.
И двери в сей храм,
для тебя распахнут,
но должен сперва
проявить ты терпенье.

Разлука / Abschied

Прощается с листьями блёклая ива
и плачет по ним.
Сорвался последний листок от порыва
и скрылся от зим.

Поблёкшие, жёлтые, грустные листья –
земли нашей быль.
Покрыли дожди и бураны их быстро
и времени пыль.

Закат / Freudestumm

Тихий вечер и закат.
Я шагаю наугад.
Полусвет и полумрак.
Я приметам света рад.
Это к радости вступленье
иль ушедшего знаменье?
Спор? Гармонии звучанье?
Разобщенность? Пониманье?
Я шагаю и молчу.
В мир фантазии лечу.

Интриганка / Intrigantin

Коль не удалось интригой
правду заковать в вериги
и разжечь враждебность снова –
к новым козням ложь готова.

Жаль, что нет пока лекарства,
чтобы лжи низвергнуть царство.
Ведь она добра не будет,
если жертву не погубит.

Луч надежды / Hoffnungsstrahl

Речиста «правда», как актёр.
Поступков нет, лишь слов напор.
И гаснет вновь надежды луч.
И горизонт в налёте туч.
Народ наш втоптан в грязь в стране.
Он пыль на собственной земле.

Подрезанные крылья / Gestutzte Flügel

Советские немцы
уступчивы были.
И с ними всегда,
что хотели, творили.
Подрезали крылья
полвека назад.
Но их от труда
не отторгнул и ад.

В жестокие годы
о них не забыли:
их всех по широкой
стране распылили.
И был это только ли
Сталина жест?
немцы свой крест.

Стойкость / Resistenz

Хоть не виновны сорняки,
что ввысь и вширь растут с шипами,
мы их природе вопреки
бездушно рвём всегда с корнями.

Инстинкт спасёт чертополох:
в нём есть напористость и стойкость.
И пусть порою хил и плох,
он путь найдёт и в скалах бойко.

Ему спасибо говорят
щегол и бабочка на поле.
И он взрастает без преград
и быстро множится на воле.

Solang dein Herz noch schlägt / Оглянись

Manchmal tappen die Gefühle
hin und her wie taub und blind
in der Angst, dass sie versiegen…
Ob wohl Leere nun beginnt?

Setz ein Bäumchen für die Enkel.
Glaube mir – ein lohnend Ziel.
Deiner lange sie gedenken
So erwacht dein Pflichtgefühl.

Manchmal schleppt sich der Gedanke
vorwärts nur mit Müh und Not.
Und dein Mut beginnt zu winken…
Ob Gedankenleere droht?

Denk daran, was uns beschieden,
die wir Friedenskämpfer sind.
Denk daran, dass, um den Frieden
zu erhalten, wir bestimmt.

Hört dein Herz einst auf zu schlagen,
bleibt dein Lebenswerk zurück.
Wirke, fechte kühn und wage –
ringe um den Menschen Glück!

1984

Оглянись / Solang dein Herz noch schlägt

Вновь глухие чувства бродят
слепо, тупо за тобой.
Выход к свету не находят
в страхе перед пустотой.

Посади-ка сад для внуков!
Это дело стоит свеч!
И душа осилит скуку.
Ты тоске противоречь!

С тайной грустью замечаешь:
мысль умчалась без следа.
И ты мужество теряешь:
ожидает пустота?

Оглянись на мир огромный!
Есть просторы для добра.
Посмотри, пойми, запомни,
что раздор гасить пора.

Сердце бьётся не напрасно.
К справедливости стремись!
Постоянно, смело, гласно
против лжи и зла борись!