Wo glänzen die Gipfel der goldenen Mitte
der wirren, beglückenden, tiefen Gefühle?
Wo grünen die Kräuter der magischen Mittel,
die deine Passion, deine Leidenschaft zügeln?
O Mensch, der du Mensch
und nicht Übermensch heißt,
deine innere Welt ein Mirakel noch bleibt –
mit Sturmwind und sonnigen Emotionen,
oft zu wild, oft zu wenig gemäßigt vom Geist.
Die Tiefen und Weiten der menschlichen Seele
viel Gutes und Helles zu bergen vermögen.
Auch Düsternis kann in die Seele sich stehlen:
Es glimmen dort leider auch Kohlen des Bösen…
Wenn Weichheit und Feigheit zu schwellen beginnen,
wenn Lügen, Intrigen den Vorrang gewinnen,
wenn Unzucht und Trunksucht die Wege bestimmen,
so ist ja der Mensch nicht mehr Herr seiner Sinne.
Auch auf den Stegen der Vernunft
kann eine Schlange dich erwarten.
Sie zischt dir Lieder zu, sie summt
und ist bereit, nach dir zu schnappen.
Doch sitzt du fest in deinem Sattel
und fragst das Herz erst nach dem Weg –
Beißt sich die Zähne aus die Natter,
auch wenn sie Gift darinnen trägt.
Es ist nicht einfach, MENSCH zu werden –
des Menschen allerhöchstes Ziel.
Doch Mensch zu bleiben trotz Beschwerden,
verlangt noch größere Kraft und Müh.
Und herrscht im Herzen Schauerstille,
verkommt sogar die beste Saat.
Doch unerschütterlicher Wille
besiegt so manche böse Tat.
Sehnsucht? Immer groß geschrieben!
Eifersucht beruht auf Liebe?
Selbstsucht nur auf dumpfen Trieben!
Prahlsucht, Habsucht und noch viele
andre dunkle, böse Süchte
oft ein Menschentum vernichten…
Menschenliebe, Herzensgüte
Sind´s, die Streitigkeiten schlichten.
Die Algorithmen der Vernunft, des Gefühls,
des Gewissens und Willens sind göttlich
und teuflisch verwirrt-kompliziert.
In Jahrmillionen hat die Natur sie markant,
solide, gediegen und fein modelliert.
Doch gibt es gewiss kein Tabu, kein Verbot:
Wenn sich kein gemeinsamer Teiler ergibt,
so sei auf der Hut, o gesunder Verstand!
So mancherlei lässt sich ja heut modellieren.
Vielleicht wär´ es möglich, die menschliche Seele
mit Mangeln und Walzen recht schön zu planieren,
die Unebenheiten und Kanten zu glätten…
Doch würde daraus eine Spielmarionette.
12. Mai 1986
В душе человека немало добра.
Отсутствие света в ней – как исключенье.
Но тьму она тоже в себя вобрала,
там тлеют ещё угли зла, к сожаленью.
Но если же трусость владеет тобой,
интрига и ложь доброту побеждают,
бушуют победно разгул и запой,
то разума свет перед тьмой отступает.
На тропках разума лежит
порой змея, в ней – мрак и злоба,
и копит яд она в тиши,
ужалить смертно всех готова.
Путь верный сердцу выбрать дай.
Оно разумно всё рассудит.
Покрепче разум обуздай,
и яд змеи бессилен будет.
Сила воли / Wille und Stille
Как стать не просто человеком.
Наград и званий нет ценней.
Как часто в бурных буднях века
Остаться им ещё трудней.
Но если в сердце холод страха,
То как посев добра пожать?
Поступок злой лишь силой воли
Сумеешь вовремя сдержать.
В цене все модели двадцатого века.
А как быть с моделью души человека?
Начертит, спланирует кто, заформует?
До блеска неровности все зашлифует?
«Пустая затея, – сказал кто-то метко, –
Ведь выйдет из этого марионетка.»