Steht eine Linde
am Kreuzweg, und zittert
vor Angst und vor Kälte,
fühlt sich so elend und krank,
sehnt sich
nach Wärme und Licht.
Heulende Winde…
Sie reißen ihr wütend
den Schal von den Schultern,
schütteln sie rasend und wild,
schleudern ihr Grimm
ins Gesicht…
Drückt da die Linde
die Hände ans Herz
und versucht, zu ergründen,
ob denn die eigene Schuld
sie ins Verderben geführt…
Dunkel und rau
sind die schlaflosen Nächte
der herben Enttäuschung.
Trüb sind die Tage und grau,
wenn man den Glauben verliert.
Findet die Linde
die Kraft, um die Stürme
des Herzens zu zügeln?
Findet sie Gnade und Trost,
die da erleichtern ihr Los?
Findet die Linde
in nachtschwarzen Stunden
den Lichtblick der Güte?
Findet sie Warmherzigkeit,
die da das Leid mit ihr teilt?
27. Februar 1988
Разочарование / Enttäuschung
Грустная ива
у пыльной дороги
одна зеленеет,
в сердце лелея мечту,
к свету стремясь и теплу.
Ветер неистов,
он шаль с неё рвёт
и бушует над нею,
с яростью кружит кольцом,
гнев ей швыряет в лицо.
Ива устала
и к сердцу ладони
печально прижала,
мысль её мучит одна:
в чём же её тут вина?
Чёрные ночи…
И света надежды
в душе не осталось.
Лютые серые дни…
Как беспросветны они!
Слабая ива…
И хватит ли сил ей
найти утешенье?
Сердца порывы сдержать?
Светлую долю сыскать?
Хватит ли иве
в минуты отчаянья
сил и терпенья
доброе сердце найти,
отблеск увидеть зари?
