Parallelen
In Tränen zerfließen die Zeilen:
Warum soll die Wehmut nur schweigen?
Es quälen sich unsere Seelen…
Sie zweifeln und harren und leiden.
Sie möchten einander begegnen,
zusammen, vereint sein im Leben…
Doch sind sie wie zwei Parallelen,
die sich im Unendlichen schneiden.
Lodernde Glut
Die Liebe ist schüchtern.
Die Liebe ist blind.
Die Liebe ist trunken.
Die Liebe ist wild.
Ist prickelnde Spannung.
Ist stürmisches Blut.
Ist Feuer und Flamme.
Ist lodernde Glut.
Heimliche Liebe
Ach, wie naiv war dein Herz, als du
glaubtest, es hätte der Frühling Er-
barmen mit deinen Gefühlen und würde
dir lindern den Schmerz, den die heim-
liche Liebe empfindet in sternhellen
Nächten, da Sträucher und Bäume und
Blätter und Halme und alle Geschöpfe
von wonniger Zweisamkeit träumen.
Unerwidert
Gelbe Blätter.
Welke Gräser.
Regenwetter.
Unaufhörlich.
Durch das Herbstlaub
stapft die Liebe.
Ungehört.
Und unerwidert.
Es schlägt die Nachtigall
Liebestrunken, trinken die Gefühle
gierig Schluck um Schluck den süßen Wein
des Verlangens nach der stummen Schwüle
in der Wüste stiller Liebespein.
Und auf Erden gibt es keine Sorgen.
Und im Garten schlägt die Nachtigall.
Und es gibt kein Gestern und kein Morgen.
Nur das Heute schwebt im Weltenall…
Liebesdrang
Fort, fort mit den trüben Gedanken!
Auch wenn du bis heute allein.
Es werden die Ecken und Kanten
des Wartens geglättet vom Schein
der goldenen Sterne am Himmel
der Hoffnung: Sie funkeln und glühn!
Dein Drang wird die Trübe bezwingen:
Die Farbe der Hoffnung ist grün!
Reisefieber
Ich habe eine Straßenkarte!
Worauf mein Weg schon angekreuzt.
Ich brauche nun nicht mehr zu warten.
Im Traum umarm ich dich bereits.
Und mich ergreift das Reisefieber:
Ich spanne den Mercedes ein
und eile hin zu dir kopfüber,
zu dir, mein Lieb, mein Sonnenschein.
Dumpfe Seufzer
O quälende Beklemmung:
Zwei Seelen, längst verwaist.
Nie wollten sie sich trennen.
Dann kam ein böser Geist
und knüppelte sie nieder –
die Liebe – roh und stumpf.
Verstummt sind ihre Lieder.
Nur Seufzer, tief und dumpf.
Wein dich aus!
Willst dein Kreuz im Stillen tragen?
Bringt das Schweigen Trost?
Klage, stille Liebe, klage,
wenn dein Leid zu groß.
Drückt dich nieder die Verzweiflung,
weine, wein dich aus!
Und dein Stern wird wieder leuchten
über deinem Haus.
Pflicht
Blaue Veilchen, rote Nelken,
rosa Rosen, Löwenzahn…
alle müssen sie verwelken,
wenn sie ihre Pflicht getan:
Oh, sie dufteten und blühten
in der schönen Sommerzeit,
um die Liebe zu behüten
vor dem Grau der Einsamkeit.
2. Juni 1990
Радость и горе / Freude und Leid
Параллели / Parallelen
Печалятся строчки и плачут.
Хранить им молчанье в тоске?
Ведь души печали не прячут,
страдают и ждут в тишине.
Мечтая о встрече, запели
и вот на свиданье спешат.
Они, словно две параллели,
всегда в бесконечность летят.
Тыл / Lodernde Glut
Любовь – это робость,
отвага и хмель.
Любовь – обре
Любовь – напряжённость,
стремительность, пыл.
Любовь – вдохновенье,
спасенье и тыл.
Тайная любовь / Heimliche Liebe
Наивное сердце!
Оно полагает:
Весна его чувства
спасёт, сострадая.
Когда небосвод
полон звёзд и участья,
кусты и деревья
мечтают о счастье.
Всё-всё, что живёт, –
и трава и цветы –
о светлом союзе
лелеет мечты.
Безответная любовь / Unerwidert
Жёлтые листья,
поблёкшие травы,
тучи и грозы,
дожди и дожди…
Так в бездорожье,
то влево, то вправо,
чувство идёт,
видя снег впереди.
Трели соловья / Es schlägt die Nachtigall
Чувства пьют вино желанья,
и томленья, и тоски,
восхищенья, и страданья
в знойном зареве любви.
Исчезают все сомненья.
Слышны трели соловья.
Остаются в те мгновенья
только вечность, ты и я.
Надежды / Liebesdrang
Забудь все печали, страданья,
в вечерних лучах не грусти.
Все грани, углы ожиданья
сияньем надежд освети.
Чудесные их переливы,
как золото в небе, светлы.
Оставь свои грустные мысли,
надежды всегда зелены.
Я мчусь к тебе / Reisefieber
Отмечу крестиком дорогу
на карте, что всегда в руках.
Поеду к твоему порогу
и обниму тебя в мечтах.
Охватит вдруг неудержимо
желанье видеть вновь тебя.
Сажусь я тотчас же в машину
и мчусь к тебе, забыв себя.
Вздох / Dumpfe Seufzer
Плачут горечь и печаль.
Две души осиротели.
Расставаться, было жаль.
Жгут и мучают потери.
Уничтожили любовь
злые духи бессердечно.
И остался от любви
только вздох один навечно.
Поплачь, весна! / Wein dich aus!
Крест, любовь, нести ты рада?
Он утеха и отрада?
Если боль сильна,
Ты поплачь, весна?
Давит скорбь тебя и горе?
Легче станет сердцу вскоре.
Ты поплачь, беда, –
вновь взойдёт звезда.
Долг / Pflicht
Фиалки, гвоздики
и красные розы,
и все одуванчики враз
забудут однажды
про гордую позу,
завянут они –
и весь сказ.
Они аромат свой
душистый дарили,
цвели летом,
радуя взор.
И в красках души своей
чувства хранили,
спасая тем
серый простор.
