O Heimat! / Родина

Du stehst mir wieder vor der Seele…
Im Sonnenregen wacher Träume,
wo Raum und Zeit sich klangvoll reimen
durchreise ich die grünen Täler
der Hoffnung und der Zuversicht
und dichte dir so manch Gedicht,
um dich zu preisen, liebe Heimat.

Und Wald und Wiese grünen wieder…
Mit jedem Wort, mit jeder Zeile
der Sehnsucht und der Liebe eile
ich hin zu dir, mein ferner Frühling,
zu dir, o trauter Wolgastrand,
zu dir, wo meine Wiege stand,
um Freud und Leid mit dir zu teilen.

O Leben, langes Wanderleben…
Und jedes Gräschen schwimmt in Wonne,
und jedes Hälmchen winkt: Willkommen!..
O Wege, schwere Schicksalswege…
Und jeder Stein lädt hier mich ein:
Am schönsten ist es ja daheim.
Am hellsten scheint daheim die Sonne.

15. Dezember 1987

Родина / O Heimat!

Ты солнечным дождём заходишь в сердце властно.
Я грежу о тебе и в снах и наяву.
Являешься в мечтах – и время и пространство

рифмуются во мне и звучно и согласно.
Луга моих надежд опять к себе зовут.

О Родина, стремлюсь к тебе я в звуках песни,
спешу к тебе в стихах, о край любимый мой!
И вот передо мной – мой берег Волги вешний.
Далёкая весна, я в каждой строчке – твой.

Здесь каждая травинка ждёт меня с надеждой,
как в юности когда-то манит и зовёт,
и солнце согревает ласково, как прежде,
и Волга свои песни снова мне поёт.

На жизненном пути крутых тропинок много.
Их все преодолев, к тебе опять иду.
Навстречу мне бегут до самого порога
счастливые поля и быстрая дорога,
и радостно кивают ивы на лугу.

Tausendmal / В сотый раз

tausendmal das mal verspricht,
dich das nächste mal zu trösten,
aber wieder kommt es nicht,
wenn die seelennot am größten.

tausendmal das herz verspürt,
dass der trennungsschmerz allmächtig,
doch nach sturmwind bald es lechzet,
wenn es sich geborgen fühlt.

tausendmal vergisst das leid,
wann und wo und wie´s begonnen,
und es hofft und träumt erneut,
sich im glanz des dann zu sonnen.

tausendmal ist viel zu viel,
wenn ade! sie sagt dir grämlich,
oder aber viel zu wenig,
wenn sie dich noch immer liebt…

tausendmal bin ich verwirrt
durch mein hoffnungsland gewandelt,
habe mich zutiefst verirrt,
nicht wie ich gewollt, gehandelt.

tausendmal bin ich verbrann
in den flammen DEINER liebe.
auferstanden, hab ich wieder
mich allein zu DIR bekannt.                              

1986

EIN BÜNDEL WARMER MORGENSTRAHLEN

Für meinen Vater (1885-1985)
in memoriam

Du klingst als Widerstreit der Winde,
als Widerhall der Ewigkeit,
geboren einst, um zu ergründen,
was Blühen-und-Verglühen heißt.

Du blinkst als Tröpfchen klares Wasser.
Verdunstet von der Sonnenglut,
willst du als Wölkchen glücklich machen
den Wanderer, der Schatten sucht.

Du gehst als Sonnenregen nieder –
ein Schlückchen für ein Hälmchen nur:
Das Gräschen badet in der Kühle
und dankt der gütigen Natur.

Du hoffst als Klümpchen Humuserde,
vom Lauf der Zeit sacht angehäuft,
dass hier dereinst ergrünen werde
die Saat des Glaubens gnadenreich.

Du glänzt als Sandkorn dort am Strande,
vom Strom des Lebens angeschwemmt.
Die Zeit hat dich in Sand verwandelt,
damit der Tod dich nie erkennt…

Als Bündel warmer Morgenstrahlen,
als Hoffnungskorn dort auf dem Feld
wird dich der Lebensdrang bewahren
im Zeitenwandel dieser Welt.

До последнего мгновения

Если вдруг сирень завянет,
Отзвучит аккорд весны,
От тоски любовь устанет, –
Ты надейся, верь и жди.

Отгорят все краски лета,
И умолкнут соловьи,
Примет осень эстафету, –
Ты надейся, верь и жди.

Песня осени затихнет,
Отшумят в саду дожди,
Глубже в сердце грусть проникнет, –
Ты надейся, верь и жди.

Если всё заледенеет,
Станет лютым день зимы,
Если годы одолеют, –
Ты надейся, верь и жди.

Затеряешься в сомненьях,
Заметёт твои пути, –
До последнего мгновения
Ты надейся, верь и жди.

Bis zum Ende

Hoffe, wenn der Lenz vorüber
und der Flieder nicht mehr blüht;
hoffe, wenn die stille Liebe
schon vor Ungeduld erglüht.

Hoffe, wenn der schöne Sommer
seine Lieder nicht mehr singt;
hoffe, wenn der Herbst verronnen,
fern sein letzter Klang verklingt.

Hoffe, wenn die Wintertage
oftmals trübe, rau und kalt;
hoffe, wenn die Jahre klagen,
wenn du alt wirst mit Gewalt.

Hoffe, wenn du auch betroffen
suchst nach dem verwehten Weg;
hoffe – stets, mein Herz, o hoffe,
bis die letzte Stunde schlägt.

Wurzeln der Gewalt

Die Wurzeln ferner Freveltaten
verbergen sich in schmalen Rissen,
um dort einander zu verraten,
solang sie sich verstecken müssen.

Sie möchten an die Oberfläche
und schlüpfen durch die feinsten Ritzen,
um sich für jene Zeit zu rächen,
seitdem sie keine Macht besitzen.

Sie möchten sich gern nützlich machen
und wieder neue „Feinde“ suchen
und die Gesetzlichkeit verlachen
und die Gerechtigkeit verfluchen…

Sie stammen aus der grauen Masse,
die einst man schlangenklug gezüchtet.
Drum können sie es nicht erfassen,
dass man den Freisinn nicht vernichtet.           

11. Mai 1989

Корни злодейства / Wurzeln der Gewalt

Глубокие корни далёких злодейств
в расщелинах времени скрыться желали.
Сплетались в нечистых делах всё тесней
и, прячась, друг друга всегда выдавали.

Стремились они на поверхность залезть.
Всё выше ползли и других притесняли.
И ставили целью – жёсткую месть,
когда они силу и власть вдруг теряли.

Хотелось опять им «врагов» отыскать
и стать тем, возможно, полезней кому-то.
Права и законность хотелось попрать,
посеять повсюду злодейства и смуту.

И как им жестокими в злобе не стать?!
Из серой холуйской среды они вышли.
Поэтому сложно им очень понять:
Нельзя уничтожить свободные мысли.

           

Корни злодейства / Wurzeln der Gewalt

Глубокие корни далёких злодейств
в расщелинах времени скрыться желали.
Сплетались в нечистых делах всё тесней
и, прячась, друг друга всегда выдавали.

Стремились они на поверхность залезть.
Всё выше ползли и других притесняли.
И ставили целью – жёсткую месть,
когда они силу и власть вдруг теряли.

Хотелось опять им «врагов» отыскать
и стать тем, возможно, полезней кому-то.
Права и законность хотелось попрать,
посеять повсюду злодейства и смуту.

И как им жестокими в злобе не стать?!
Из серой холуйской среды они вышли.
Поэтому сложно им очень понять:
Нельзя уничтожить свободные мысли.