Es gluckert und sprudelt…

„Wer hat sich dort hinter
dem Spiegel versteckt
und hat mich so früh
aus dem Schlaf heut geweckt?
Bald guckt er von rechts,
und bald guckt er von links
verschmitzt und gewitzt
hinterm Spiegel hervor;
bald huscht er die Wände
hinauf schnell und flink;
bald schwingt er sich leicht
bis zur Decke empor
und rekelt und aalt sich
und streckt sich schön aus
und schlüpft dann kopfüber
durchs Fenster hinaus…“

Wer heute dich neckt
schon zum hundertsten Mal?
Gewiß ist´s des Sonnenballs
klingender Strahl!
Es weckt dich der Frühling,
der Einzug rings hällt
und dir von Frau Sonne
viel Grüße bestellt.
Steh auf denn, steh auf
und verlasse das Haus
und eile, mein Junge,
ins Freie hinaus!

Es gluckert und sprudelt
das Wasser im Bach.
Die Welt der Bewegung
ist wieder erwacht!
Die Fluren und Wiesen
sind rings wieder grün.
Der Frühling, der Frühling
läßt alles erblühen!

                                28. März 1988