Erst schien es mir, als sei mein Weg
zu dir von Licht umflossen,
und wie die Lerche in den Lüften
jubelte mein Herz…
Doch blieben mir die Türen
deiner Seele fest verschlossen –
mit schwerem Stand
da jeder Zugang abgesperrt.
Und mich umgab noch lang
der rauhe Frost der stummen Zeilen.
Doch kam ich immer wieder
her und klopfte leise an
und konnte träumend nächtelang
an deinen Pforten weilen,
wo heimlich mir die Stille
zaubervolle Lieder sang…
Und dann ergriffen mich erneut
der „Faust“ des weisen Goethe
und Schillers „An die Freude“
in der Neunten Sinfonie
des großen Beethoven, –
von mir bis heute angebetet,
als ungestüme Leidenschaft,
Musik und Poesie,
als Freiheitsdrang der Völker
hier auf unserem Planeten,
als Kampf um Völkerfrieden
auf dem grünen Erdenreich,
als Herzblut, das der kühne
Geist bereit ist, hinzugeben,
damit der Welt die Menschheit
immerdar erhalten bleibt.
24.02.1985
