Ja, alles wohl hat seine Rhythmen:
die Sonne, die Erde, die Sterne;
das Jahr und der Tag und die Nacht;
der Frühling, der Sommer, der Winter,
der Herbst, der versöhnlichgestimmte;
die Wiesen, die Felder, die Fernen,
der Wald und der flüsternde Bach;
die Distel, das Wiesenschaumkraut,
die Kornblume, kornblumenblau;
Musik und Gefühl und Gesang
und selbst der verklungene Klang;
das Herz und der Pulsschlag der Zeit.
Und rhythmisch – sind Ebbe und Flut.
und fließt in den Adern das Blut.
Und rhythmisch sind Bauwerk und Plastik.
Und rhythmisch – obgleich auch noch klassisch –
ist heute die neue Gymnastik,
die anders Aerobik noch heißt…
Und rhythmisch ist jede Bewegung,
und rhythmisch ist jede Begegnung,
mit frohen und plastischen Mustern –
grazil, graziös und illuster.
Was wäre die Welt ohne Rhythmen!
Von Rhythmen ist alles ergriffen!
Beileibe dabei nicht vergessen
(drum eben besonders erwähnt):
Entlastung des Nervensystems!
Beseitigung jeglichen Stresses –
ob körperlich, nervlich, ob psychisch
die Überlastung auch war!
Voran geht die Arbeit dann rhythmisch:
Der Rhythmus des Lebens ist tüchtig!
Ja, alles ist rhythmusgeladen!
Und rhythmisch sogar ist die Liebe…
Nur eines ist leider nicht klar…
Wie schade, wie schade, wie schade:
Die Verse allein werden jetzt –
als Gleichgültigkeitsintermezzo
entgegen den Dichtungsgesetzen –
so oft ohne Rhythmus geschrieben!
1985
