O stiller Herbst, dich bet ich an
und schließe dich
in meine Arme
und labe mich
am sanften Klang
der sonnenwarmen,
weichen Farben!
Mein blauer Traum,
der sacht verglüht
im Höhenrauch der Steppenweiten,
singt leise, leise mir ein Lied
von Freud und Leid
der Jahreszeiten…
Der Winter kommt hereingeschneit
mit Pinsel und mit hellen Farben
und ziert mit seinem Blütenweiß
die Seelenwinkel allenthalben.
Des Winters reines Flockenweiß
muß für den heißen Sommer sorgen.
Damit das Grün des Frühlings reift
und Früchte trägt für unser Morgen.
Und mit dem Grün der Frühlingswelt
erklingen alle Farbentöne:
vom Blau bis hin zum Rot und Gelb –
im Reich der Farbenharmonie,
im Reich des Guten und des Schönen.
Und mit dem Purpur und dem Gold
der Frühherbstmilde
schmück ich meine Träume.
So ha´s das linde
Hoffnungsgrün gewollt…
Ob Sturm und Regen
mit ihrem Spätherbstgrau die Räume
meiner Seele
nicht verfinstern dann
und mein Bestreben
anteillos verneinen?
Drum will ich eilen,
solang die warmen Farben leuchten.
Damit ich keine Zeit versäume.
1987
