Enge, kurze Röckchen –
nicht mal bis zum Knie! –
sind jetzt große Mode
in der Poesie.
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Wozu auch noch Reime?
Wozu auch noch Rhythmen?
Wozu auch noch Träume,
die Unruh nur stiften?..
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Die Liebe, erglühend,
ist widerspruchsvoll:
Sie singt Melodien
in Dur und in Moll.
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Das Unwetter tost.
Die Erle erzittert…
Wer spendet ihr Trost
bei Sturm und Gewitter?
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Schleppst dich bang
und schüchtern
durch die tiefen Klüfte
der Enttäuschung
und Verzweiflung…
Sag, wohin du flüchtest?
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Ecken und Kanten,
Barren und Schranken –
wenn die Gedanken
wanken
und schwanken.
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Die Farbe der Hoffnung
ist grün.
Die Farbe der Sehnsucht
ist blau.
Die Einsamkeit
kann nicht erglühn,
drum ist ihre Farbe das Grau.
***
Du suchst nach dem Ort,
wo dein Traum sich entfaltet?
Du findest ihn dort,
wo Gerechtigkeit waltet.
***
Ach, wir lieben oft,
zu schweigen,
wo wir wütend schreien müssten.
Später klagen
wir und leiden,
wenn die Tage
grau und düster.
***
Ohne Inhalt? Ohne Bilder?
Nein, die Tagesmode hinkt!
Wenn schon schildern,
dann schon schildern –
offen, frei und ungeschminkt!
11. März 1989
Без грима / Ungeschminkt!
Маленьких мыслей
большая свобода
ныне в поэзии –
стойкая мода.
…
И рифмы и ритмы
совсем не нужды?
Скажи, отчего же
мечтам мы верны?
…
Любовь, разгораясь,
ведёт вечный спор.
Всегда не в ладах в ней
мажор и минор.
…
Невзгоды опять
караулят ольху.
Кто бедной поможет
в грозу и пургу?
…
Ты в бездне отчаянья
робко плутаешь.
Куда приведёт тебя
бездна, не знаешь.
…
Встречаем барьеры,
прорехи и щель,
Когда наши мысли
садятся на мель.
…
Цвет доброй надежды –
зеленый.
Цвет грусти –
всегда голубой.
А цвет одиночества –
серый:
В нём общего много
с тоской.
…
Ты в поисках места,
где правы мечты?
Лишь там, где есть правда,
найдешь его ты.
…
О, как мы любим
все молчать,
где надо было бы кричать.
Потом вздыхаем
очень грустно:
Печальны дни,
скучны и тусклы.
…
Образ бледен. Смысла нет.
Натворила мода бед.
Нет, писать, –
так чтоб не мимо:
Честно, смело
и без грима.
