Selbstbetrug / Заблуждение

Du hast dich eingespannt
              und abgeschunden
   für das Wohl des Volkes?..
Die Leiden und die Qualen
   aber, die du längst schon –
    unbewusst und ahnungslos? –
dir ausgebrütet
         und heraufbeschworen,
   gehen dich nichts an.
Du bist befangen von dem Bann
des Ruhmes, den du dir,
von Dünkel angeschürt,
        ersonnen und erfunden.

Für alles musst du aber zahlen,
            stolzer Erdensohn!
Und wenn nicht heut,
             dann eben morgen.
Und wenn nicht du
    dann sind es deine Kinder,
die sich die Last der Schuld,
    in die du dich verstrickt,
auf ihre schmalen Schultern
                 laden müssen.

Doch glaubst du,
       rein sei dein Gewissen.
Und bist bemüht,
        die Wälder auszuroden,
Die dir Ozon
und noch so viele
                Gaben spenden.
Dich kümmert`s nicht,
dass gelber Sand
die grüne Welt der Freude
                wird erwürgen.

Bist drauf und dran,
  durch unbedachte Melioration
den mütterlichen Boden
                zu versumpfen.
Dich kümmert`s nicht,
Dass ohne Äcker wir
    und ohne Hoffnung bleiben?

Mit deinem Größenwahn
            und seinen Dämmen
bist du gewillt,
die Wiesen und die Täler
     überall zu überschwemmen.
Dass wir den Duft
              der Wiesenblumen
   und der kleinen Heimat
        endlich mal vergessen?

Du trägst dazu
         mit wildem Eifer bei,
damit die Seen und die Flüsse
   langsam, aber zweifelsfrei
                    versanden.
Und obendrein:
Mit deinen Industrieabwässern
      willst du sie vergiften:
Wozu auch reines Wasser?
Wozu auch frische Fische
   und dies und das und jenes?
   Voreingenommenheiten
                 solcher Art –
die hätten wir schon lange
                  überstanden?
Wir brauchen also
             nichts mehr Gutes
   und nichts Schönes?

Die Sommer-
          und die Wintersaaten
besäst du fingerdick
              mit Chemikalien.
Dann essen wir Salate
  aus Nitriden und Nitraten…

Für alles musst du aber zahlen,
    rücksichtsloser Erdensohn!
Und wenn nicht heut,
           dann sicher morgen.
Und wenn nicht du,
      dann deine armen Kinder:
Das sind dann ihre Sorgen,
   ihre Leiden, ihre Qualen…

Und du erfreust dich heute
       dennoch an der Eruption
des Hochgefühls
         und der Begeisterung,
du hättest wunder was getan…
Doch wunderlich:
           Ist`s Selbstbetrug?
Denn du errötest nicht –
                    vor Scham.

9. September 1989

Заблуждение / Selbstbetrug

Порой забыв себя,
без устали трудясь,
стремишься возводить
ты блага для народа.
Нередко же вреда
не видишь, распалясь,
который ты несёшь
ему, не зная брода.

Вступил однажды ты
на мнимо-правый путь.
Пленил тебя туман
признанья и успеха.
И ты поймешь тогда
своих деяний суть,
когда прервёт твой бег
беды нежданной веха.

Заплатишь ты за всё
когда-нибудь, поверь.
Не завтра, не сейчас,
пройдут, возможно, годы..
Расплата не к тебе,
откроет к детям дверь.
Пожать придётся им
беды растущей всходы.

Уверовав в себя,
идёшь ты напролом.
Энергия кипит,
и бор зелёный тает.
И грудами песок
лежит теперь кругом,
и нужный всем озон
в пространстве исчезает.

Готов ты осушить
бесценно тьму болот.
Решения твои
бессмысленно поспешны.
Но время горьких бед
когда-нибудь придёт,
оно не даст нам в дар
ни пашен, ни надежды.

Стремишься гордо ты
плотины возводить,
чтоб воды новых рек
луга вокруг залили,
чтоб больше не смогли
в родном краю мы жить,
чтоб нежный запах трав
навек мы позабыли.

В преступных сих делах
и твой реальный вклад.
Активно строишь
ты промышленные стоки.
И гибель рыб в реке –
трагичный результат.
И вот уже грядут
расплат жестоких сроки.

Закончил ты посев,
весенним всходам рад.
И в почву наугад
бросаешь химикаты.
И вот уже в плоды
проник незримый яд.
И мы едим салат
и вместе с ним – нитраты.

Расплата, человек,
Не скрыться никуда
от этого свиданья.
Предстанут перед ней
не ты, так сын и дочь.
И взвалят на себя
заботы и страданья.

Шагаешь ты вперёд,
не чувствуя стыда.
Тебя пьянят успех 
и чувство восхищенья.
Но все твои дела –
пустая суета,
ошибка и беда,
обман и заблужденье.