Saat und Ernte / Собственный плод

Wer oder was, so frage ich mich,
ist schuld an dem schreienden Elend,
 das uns so oft schon heimgesucht?

Wenn Menschen ihresgleichen
gefühllos bedrängen und quälen,
zertrampeln und knebeln
und hinrichten lassen,
so sind es ja Menschen,
die schuld an dem Unheil sind.

Also können die Menschen
von Zeit zu Zeit, von Land zu Land
sich in reißende Tiere verwandeln?

Aber Wölfe zerreißen die Schafe,
um sich selbst als Art zu erhalten
So hat die Natur sie hervorgebracht:
Sie können von Pflanzen nicht leben.
Sie brauchen dampfendes Fleisch,
im Notfall ersetzt durch Luder.

Und die tierische Angewohnheit,
die gerissenen, listigen Schliche
der dreisten Unmensch-Übermenschen?
Sind es Instinkte von alters her?
Sind es vorsintflutliche Rudimente?
Sind es dräuende Überbleibsel,
die sich erneut und stürmisch
entwickeln in unserer Zeit
der gelobten Aufwärtsbewegung?

Ist es die Sucht der Auserlesenen,
der berüchtigt bekannten Elite –
auf allen Stufen, allen Ebenen -,
auf Kosten der Unbeschützten
ihr eigenes Wohl zu gestalten?
Ist es ihr diabolischer Trieb,
auf den Knochen der Heimgesuchten
für sich und die Ihren das Paradies
auf Erden – jawohl! – zu errichten?

Warum verstummt die Vernunft?
Warum schweigt das Mitgefühl?
Warum versagt so leicht und oft
die gepriesene Humanität?
Oder ist es die Sittenlosigkeit
die uns so weit gebracht?

Vielleicht liegt der Grund darin,
dass wir die Sittlichkeit
und die Gerechtigkeit
und die Brüderschaft –
zum heiligen Banner erhoben –
in Wirklichkeit so oft
mit eigenen Füßen in den Matsch
der hässlichen Laster getreten?..
Und wir ernten die Qual,
die wir unwissend selber gesät.

20. März 1990

Собственный плод / Saat und Ernte

Кто в неизбежности бед виноват,
тех, что безжалостно нас поразили?
Люди, что равных себе наугад
мучали, гнали, топтали, казнили…

Чтобы продолжить свой род на земле,
волки на стадо порой нападают.
Но почему же в любой стороне
в хищников люди себя превращают?

Звери дерутся – понятно вполне.
Так повелела когда-то природа.
Зверям не жить без когтей на земле.
Жизнь такова. Такова их порода.

Нелюди, злоба, звериный закон,
наглость жестокая «сверхчеловека», …
Это отрыжки ушедших времён
или же мерзость хвалённого века?

Кто же виновен? Изысканный свет?
Мания, страсть пресловутой элиты,
той, что презрела закон и запрет,
той, для которой все двери открыты?

Люди, вошедшие в дьявольский пай,
строят себе на костях угнетенных
вечный, нетленный, изысканный рай,
не допускающий незащищенных.

Может, безнравственность нас занесла
в дали, где разума нет и в помине?
Братство, сочувствие – только слова?
В душах же не было чтимой святыни?

Или втоптали мы в грязь без стыда
доброе всё, обрастая грехами?
Мы своего же вкусили плода!
Выросло то, что посеяли сами!