Heimweh. Seelenqual und Heimweh.
Ungewissheit. Herzeleid. –
Dort, wo jene Pflanze eingeht,
die da grüne Hoffnung heißt.
In der Heimat ohne Heimat.
Schon fast fünfzig Jahre lang.
Gleichberechtigt.
Doch nur scheinbar:
Folgenschwer
sind Druck und Zwang.
Selbstbewusstsein,
Stolz und Würde
wurden schonungslos zerstampft –
eine drückend schwere Bürde,
dass die Seele sich verkrampft…
Sind sie denn –
die Sowjetdeutschen
heut auf sichrem Grund behaust?
Denn jahrzehntelang
man peitschte
sie wie Übeltäter aus.
Und die Muttersprache schwindet.
Und die Sitten sind verschnürt
Denn es wurde ungehindert
alles Deutsche ausradiert…
Was kann deine Wunden heilen,
du mein angstgequältes Volk?
Schon fast fünfzig Jahre leidest
du, vom Unheil überrollt.
Wird man deine Schmerzen stillen,
du mein leidgeprüftes Volk?
Wird dein Wunschtraum
sich erfüllen?
Wie es Lenin einst gewollt?
22. Dezember 1988
Ностальгия / Heimweh
В печальной неизвестности
уже который год
несём в душе отчаянье
и веры робкий всход.
На родине – без родины.
В тоске глухой живём.
С надеждой равноправия
полвека добрых ждём.
Растоптаны безжалостно
достоинство и честь.
Судьбою осуждённые,
должны мы бремя несть.
Земля под нами рушилась,
когда, вгоняя в страх,
назвали нас злодеями,
повергнув правду в прах.
Несёт в душе страдания
скорбящей мой народ.
Надежд осуществления
он с болью в сердце ждёт.
Затянет раны временем?
И будет ли ответ
правдивейшим решением,
как Ленинский декрет?
