Zeiten fließen ineinander

Wieder spielt ein neuer Frühling
seine flotten Ouvertüren.
Weit und breit, in Feld und Wald
hallen helle Klänge wider
und ergreifen jung und alt.

Zugehörigkeitsgefühle…
Bald wird das Orchester spielen
seine große Sinfonie…
Wieder wird das Feld ergrünen,
und der Wald wird wieder blühn…

Auch in meinem Herzen klingen
Lieder, die mich heiter stimmen.
Doch so manche Melodie
an so manches mich erinnert,
was vergangen allzufrüh…

Und ich lausche, und ich horche…
Dort am Rand des kleinen Dorfes
steht ein altes Bauernhaus.
Seine Türen sind verworfen,
Leere aus den Fenstern schaut…

Doch ich weiß, am andern Rande
ist ein neues Dorf entstanden –
als Symbol der Grundwahrheit…
Zeiten fließen ineinander,
prägen die Unendlichkeit…

Ewig soll der Frühling singen
und mit seinem Lied beschwingen
dich und mich zu neuer Tat,
daß durch unser stetes Ringen
blüht und reift die junge Saat.

1985