Laß die Bilder nicht verblassen

Wieder schluck ich bittre Pillen,
die die Sinne mir verwirren.
und ich frage mich dabei,
was der Grund der Kälte sei,
die mich tagelang umgibt
und die Seele mir betrübt.

Wenn ich heute nicht mehr wüßte,
wie der Sonnenschein mich küßte,
wie der Wind mir Lieder sang,
wie ich in die Sphären drang,
manche steile Wand bezwang,
wäre mir es nicht so bang…

Herz, mein  Herz, du mußt dich fassen,
daß die Bilder nicht verblassen,
die dir eine Welt geschenkt,
wo das Weiß das Schwarz verdrängt,
wo das Licht der Zuversicht
mutig durch die Wolken bricht.

1987