Lied von meiner Rose

Himmelwärts
           streben im Frühling
Erwartung
         und Blumen
                   und Lieder.
Ewiger Trieb der Natur.
Stimmen der Unsterblichkeit.
Knospen der Hoffnung
entfalten sich klingend
        im Garten des Fleißes.
Liebevoll blickt
           meine Rose mich an.
Sonne bewegt ihr Gemüt!
Einziger Traum
meiner blühenden Rose –
         Verschönern der Erde,
friedliches Blühen der Welt,
labende Lenzharmonie;
Farben in strahlende Klänge
verwandeln
    und froh sie verschenken –
Wunder der Mutter Natur,
heilende Traumsinfonie.
Aufflammen sollen
            die Töne im Glanze
der himmlischen Bläue,
mildern das Ach und das Weh –
derer, die unglücklich sind…
Goldfarben glühen
          im Purpur des Abends
Erfüllung und Wonne.
Kühle bringt wieder die Nacht.
Wahrheit verheißt
                ihr der Traum.
Uralte Sagen,
    die Wärme und Güte
           und Liebe besingen:
Stimmen, bewegt und erregt.
Stimmen, so nah und vertraut.
Zweifel und Glaube.

   Und Suchen und Finden.
         Und Wieder-Verlieren.
Bunt ist die Welt des Gefühls:
Mitleid,
        Versöhnung
                  und Trost…
Kommen die Tage
          der Spätsommersorgen
mit Nebel und Regen,
welkt meine Rose dahin –
  hat nicht vergebens geblüht!

1987