Deine Jugendzeit

Vieles verspricht
deinem Frohsinn das Leben,
          solange der Frühling
Lieder und Flieder vergibt,
Blumen und Bläue verteilt.
Zärtlich-zerbrechlich
und dennoch allmächtig
           sind deine Gefühle;
Sonne strahlt aus dein Gemüt:
Freude, die himmelwärts eilt;
Bilder, die später
die Wolken durchbrechen,
           Erinnerung werden –
leuchtende Farben im Herbst,
Nelken, die niemand dir nimmt.
Segen der Sonnenball
sendet und Strahlen,
        die aufnimmt die Erde,
daß deine Wiese erblüht,
dort deine Stimme erklingt.
Schön ist die Jugend,
und schön ist die Liebe
     und schön ist das Leben –
schön,
    weil dein Ackerfeld grünt,
schön,
    weil dein Garten beblümt.
Anmut und Aufwand
umarmen einander,
    die Weiten durchwandern –
Mühe und Mut kostet’s viel:
Weit ist der Weg bis zum Ziel.
Stolpert und strauchelt
auch manchmal der Glaube,
        ergibt er sich nimmer,
stets denn zu ringen bereit,
wie es verlangt seine Zeit…
Kündigt sich an
dann ein Sommer mit Sorgen
         und Wolken am Himmel,
weißt du,
     was schwarz und was weiß,
weißt du, was Willenskraft heißt.

                                     24. Mai 1987