So manches vergißt man
zuweilen zu früh.
Die vierziger Jahre
vergessen wir nie.
Die Braunen – sie brachen
vom Zaune den Krieg.
Sie träumten vom blitzschnell
errungenen Sieg.
Das eigene Volk ward
betrogen vom Feind.
Mit Blitzkrieg war
Menschenvernichtung gemeint.
„Nach Osten!“ sie kreischen.
„Dort finden wir Raum!
Schnell legen den Russen
wir an schon den Zaum!“
Es lag ihnen gar nichts
an menschlichem Recht.
Allein nur das „Arische“
war für sie echt.
Sie steckten die Städte
und Dörfer in Brand
und setzten in Flammen
brutal unser Land.
Am Anfang sie schrien:
„Der Sieg ist schon nah!“
Am Ende dann war
von dem „Blitz“ nichts mehr da…
Wer Recht hat, der siegt.
Das Sowjetvolk stand fest,
zerschlug und begrub
das faschistische Nest…
Noch heute verfinstert
sich oft das Gesicht:
Die Tausenden Opfer
vergessen wir nicht!
Am Ewigen Feuer,
zu Hause, am Herd –
die Sojas und Karbyschews
jeder verehrt.
Die Urenkel sagen
euch, Helden, viel Dank.
Im heißesten Kampfe
ihr niemals gewankt.
Für sie ihr vergossen
das menschliche Blut.
Wie stolz wir auf
eueren heldischen Mut!..
Und niemand blieb damals
vom Kriege verschont;
Das Hinterland mühte sich
nur um die Front.
Die Frauen und Kinder,
stets opferbereit,
versorgten die Front
in der schrecklichen Zeit.
Im Sommer und Winter,
bei Tag und bei Nacht,
von endloser Arbeit
erschöpft und erschlafft,
hat jeder das Letzte
zu Opfer gebracht;
Allein für die Front,
für den Sieg ward geschafft…
Es werden
die mageren Äcker bestellt.
Es wird übernachtet
auf offenem Feld,
Getreide geerntet
mit eisernem Fleiß;
Die Front braucht Bekleidung
und Brot auch und Fleisch.
In Gruben, Fabriken
und Werken sie stehn.
Sie meistern da Arbeit,
die nie sie gesehn.
Das Schleifen und Gießen –
es fällt ihnen schwer.
Die Front aber Waffen
benötigt noch mehr.
Und Furchen durchziehen
das junge Gesicht;
Der Sohn ist verschollen,
der Vater schreibt nicht.
da rauft manche Frau
sich die Haare und weint;
Ihr Mann ist gefallen
Erschossen vom Feind.
Gefallenenmeldungen –
übergenug.
Und Tränen und Jammer –
im endlosen Zug.
Doch schließlich, nach Jahren
der schrecklichsten Pein,
zog siegreich der Frühling
des Friedens dann ein…
Und Freude und Jubel,
Getriebe, Empfang,
Umarmungen, Trubel,
Musik und Gesang.
Der Mann ist gekommen,
die Sorgen sind aus.
Der Sohn und der Vater
sind wieder zu Haus.
Die Braut hat gelitten –
vier Jahre sind lang -,
in Wehmut und Bitten
um ihn sich gebangt.
Umarmt beide stehen –
ihr Frühling zieht ein:
Nun werden für immer
zusammen sie sein.
Nicht lang wird beraten,
sie fahren noch heut
hinaus in das Freie –
nun haben sie Zeit.
Rings Frühling und Sonne,
rings blühender Mai.
Der Sieg ist errungen,
das Elend vorbei.
Die Heimat bleibt Heimat,
im Kampf und im Streit.
Sie ist dein Zuhause
in Freud und in Leid.
O, Heimat, o, Heimat,
wie bist du so schön!
Die Liebe zur Heimat
kann nimmer vergehn!
Das Vaterland haben
die Väter befreit.
Und wir sind zum Schutz
unsrer Heimat bereit.
Dem Frieden allein wird
bei uns nur vertraut.
Es wird an der glücklichen
Zukunft gebaut.
***
Wir bauen nun friedlich
an unserem Haus
und statten es selber
für´s Leben uns aus.
Nie wieder! Dem Kriege –
ein weltweites Nein!
Auf Erden soll Frieden,
muß Frieden nur sein!
1981
