Ob es eine Parallele gibt
zwischen Arzt und Eiskunstläufer?
Ob denn nicht zu groß der Unterschied?
Ist es nicht mein blinder Eifer?
Der Gedanken Flug ist mächtig,
endlos wie die Kosmosweiten.
Irdisches allein doch möchte´ ich
hier in diesen Zeilen deuten.
Welcher Aufwand, welcher Langmut,
opferwillig-wohldurchdacht!
Welcher Scharm und welche Anmut,
auf dem glatten Eis vollbracht!
Flug des Schönen, Ewig-Schönen…
Deines Schöpfergeistes Widerstreit
wird dein Tun und Treiben krönen
mit Vollendung und Vollkommenheit!..
Leider gibt es auch der Leiden viel.
Wer besänftigt deine Leiden?
Ist es kein erhaben-hohes Ziel,
deine Leiden zu vermeiden!
Oder sie auch zu vermindern,
deine Schmerzen dir zu lindern,
deine Wunden dir zu heilen,
Freud und Leid mit dir zu teilen?…
Krank, todkrank. Im Einzelzimmer…
Dann – die weiche, edle Hand.
Und ein matter Hoffnungsschimmer,
stumm der Ärztin zugewandt.
Flug des Schönen, Ewig-Schönen:
Wenn den Menschen Gutes du getan,
deine Tat wohltätig und human,
wird dein Werk dein Leben krönen.
***
Das wäre nun die Parallele:
Zum Schönen und zum Menschsein –
immer sprungbereit.
Wenn Geist und Hingabe beseelen,
erreicht der Mensch –
Vollendung und Vollkommenheit.
1981
