Die versteinerten bitteren Tränen
der Kinder und Mütter und Witwen,
verwandelt in Steinobelisken,
in mahnende marmorne Pfeiler,
die schweigend vor Schmerzen noch stöhnen,
erinnern uns wieder und wieder
an die Schrecken des vorigen Krieges,
die brennend sich eingeschnitten
ins Gedächtnis
der am Leben Gebliebenen
als klaffende Wunden, die nimmer verheilen…
Die Apokalypse des blutigen Krieges
hallt heute als warnendes Echo
in tausenden Herzen noch wider…
Es ließ sich mein Land nicht verknechten!
Jedoch mit dem Blute der zwanzig Millionen,
die damals gefallen im heiligen Streit,
sind die Felder der Heimat getränkt:
Sie starben als Helden, die, opferbereit,
für die kommenden Generationen
ein friedliches, sinnvolles Leben erkämpft…
Der sehnlichste Traum aller Völker es ist,
in Eintracht auf Erden zu leben
und dem ewigen Frieden entgegenzustreben…
Was können wir heute den Enkeln versprechen?
Es ist und es bleibt
unsre menschlichste Pflicht,
die Welt vor dem Kernwaffenkrieg zu erretten:
Die schutzlose Erde im stillen schon weint…
Bis heut die Gefilde
der Hoffnung noch grünen.
Seid wachsam, o Menschen,
und laßt uns das Erdenrund rühmen!
O Brüder, es gilt, um den Frieden zu ringen
und die atomare Gewalt zu bezwingen,
damit auch den Enkeln
die Sonne des Friedens noch scheint!
1986
