Die Winde eilen, jagen
in atemloser Hast
voran ins Ungewisse.
Sie lieben es zu wagen.
Sie wissen nichts von Last,
verachten die Geduld
und fühlen keine Schuld:
Sie müssen blasen. Müssen!
Sonst sind sie keine Winde,
die Schnee und Regen bringen,
um zu sich selbst zu finden.
Drum säuseln sie und singen
bei Tag und Nacht ihr Lied,
das durch die Weiten zieht
als Wärme und als Trost,
als Heil und schweres Los:
Wir sind die frischen Winde,
bereit zu jeder Zeit!
Wir wehen und verbinden,
was war und ist und bleibt.
Wir wehen und wir mahnen:
Das Erdenrund ist klein!
Drum sät, o sät den Samen
des Guten nur allein!
1988
