* * * (Schläfrige Gleichgültigkeit…)

Schläfrige Gleichgültigkeit…
Sie mischt sich nicht ein
    in fremde Angelegenheiten.
Herzlos und stur, wie sie ist,
      geht sie achtlos vorüber
an Freude und Liebe und
              Kummer und Leid.
Wozu diese Schwierigkeiten?!
Gleichgültig, wo,
           Gleichgültig, wann.
Gerührt ist sie nie,
       schockiert ist sie nie.
So verspürt sie auch nie.
          den leisesten Drang,
der Klage behilflich zu sein.
Und müßte sie – notgedrungen –
ihren Eifer dennoch beweisen
        und die Weiche stellen
dort auf dem Schienenstrang
      der inneren Anteilnahme,
so würde der Zug – der Zug
des Erbarmens und Mitgefühls –
hier an der Weiche entgleisen.
Tödliche Gleichgültigkeit…

1987