Für Waldemar Weber
Na ja… Die Gedichte,
die die sowjetdeutsche Poeten
zu schreiben pflegen –
sie muteten an
wie ANACHRONISMEN.
Das behauptet nun Waldemar Weber.
Und vielleicht hat er recht,
der zweifelnde Mann.
Und er wendet sich nachdrücklich
ja an den Nachwuchs,
an die blühende Generation…
Dabei sind die jüngsten
davon –
zwei-drei an der Zahl –
zwischen vierzig und fünfzig.
Aber das macht nichts:
Die Traditionalisten –
sie sind
alle fast siebzig
und achtzig…
Und die Avantgardisten –
sie wachsen,
wenn auch verspätet,
allmählich heran…
Nur befürchte ich sehr,
es wird bis dahin
der knospige Waldemar Weber
allem Anschein nach
wohl selber ein ältlicher Mann.
7. Juli 1988
