Frenetischer Tumult…
Die wilde Fieberhast –
sie will kein Ende nehmen:
Die innere Ungeduld –
sie läßt sich nicht bezähmen.
Und wenn da die Gedanken –
verkrampft und lendenlahm –
sich kaum noch weiterschleppen
und unter ihrer Last
zur Tür der Ruhe wanken
und dort zusammenbrechen
vor lauter Müdigkeit,
dann ist’s wohl unratsam,
zu stampfen und zu trampeln,
zu wüten und zu wettern,
die armen Sünder hätten
mal wieder ihre Zeit,
die teure Zeit vertan…
Drum will ich Nachsicht üben,
wenn sie – entnervt und müde,
entkräftet und erschöpft –
in einem stillen Winkel
der Hoffnung niedersinken,
sich stumm zusammenkauern
auf eine kurze Dauer
und wieder frischen Mut
und wieder neue Kraft
im Born des Glaubens schöpfen,
um dann ihr Daseinsrecht
mit Eifer und mit Glut,
mit echter Leidenschaft
aufs neue zu verfechten.
10. Januar 1988
