September, Oktober, November –
drei Brüder im Abreißkalender
der eilenden, fliehenden Zeit;
drei Brüder, die brüderlich handeln
und schlicht
durch die Jahreszeit wandeln,
die Herbst im Kalenderjahr heißt.
Es freut sich der milde September,
der oft noch im leinenen Hemde
die Gärten und Felder durchstreift:
Wie schnell ist die Ernte zu Ende,
wo fleißige Hände behende
wetteifern… sogar mit der Zeit.
Wir eilen nun wieder zur Schule
und schenken den Lehrern die Blumen,
die gern wir im Sommer gepflegt,
die Lieder, die stolz wir gesungen,
den Frohsinn, in Arbeit errungen,
die Träume, die tief uns bewegt.
Dann kommt auch der bunte Oktober,
färbt alles mit Gold und Zinnober
und wünscht uns im Lernen viel Glück.
Und, altweibersommerumwoben
wir unsere Kräfte erproben:
Nur vorwärts! Wer bleibt da zurück?
Nun grüßt uns verschmitzt der November,
der nie seine Tage verschwendet,
beschenkt uns mit flaumigem Weiß.
Wir wärmen am Frost uns die Hände:
Es zieht uns hinaus aufs Gelände –
Auf Schiern! -, wo alles verschneit…
Erfolg ist nicht leicht zu erzielen:
Das Üben wird auch manchmal müde.
Doch sind wir ja jung und gesund!
Drum klingen erneut jene Lieder
von Sonne und Freundschaft und Frieden:
Zum Schwarzsehen gibt’s keinen Grund!
1991
