Im Foyer
ich sinnend steh.
Bewundere
die jungen Menschen.
Und rings ich seh –
wie eh und je
der jungen Leute
Augen glänzen:
‚Ob er mich liebt?‘
‚Ob sie vergibt?‘
Und jeder sieht –
die Jugend blüht!
Ein Pärchen flitzt
im Eil vorüber
und bleibt dann stehn
mir gegenüber.
Das Röckchen sitzt,
die Hose nicht –
sie ward gewiß
noch nie gebügelt.
Doch macht es nichts,
denn in den Augen
flammt und blitzt
die junge Liebe.
Ein hübsches, fixes
Dingelchen.
Am Fingerchen
ein Ringelchen…
Was sie schon kann:
Sie weiß die Lippen
stolz zu schürzen.
Am Leben kaum genippt,
versteht sie es geschickt,
mit ihren Blicken
zu bestricken
den jungen Mann.
Das junge Blut
versteht sich gut:
Und sie vergibt.
Und er sie liebt.
Und beide gehen
so jung und schön,
so froh und frei
an mir vorbei…
Der Herzen Harmonie!
Der Liebe Poesie!
O bleibt! Verschwindet nie
vom Erdenrund!
1982
