Es kommt bald die Zeit, da der Winter
auf lange nach Norden verreist,
und mit auf die Reise wohl nimmt er
wie immer sein bläuliches Weiß.
Und väterlich lächelt der Winter:
„Wie warm heut die Sonne schon scheint!..“
Wenn er uns auch manchmal verstimmte,
so hat er es gut doch gemeint.
Es schenkt uns der schneereiche Winter
aus Liebe sein Hab und sein Gut.
Es freut ihn, den edelgesinnten,
wenn Gutes den Menschen er tut.
Es dichtet der scheidende Winter
sein letztes verschneites Gedicht.
Er schreibt es mit lilaner Tinte,
mit flockenverschnörkelter Schrift…
Es singt uns zum Abschied der Winter
ein neues, viel wärmeres Lied –
von Schneeglöckchen und Hyazinthen,
vom Frühling, der balde erblüht.
1984
