Minuten, Sekunden
sind zuckende Blitze.
Dem flüchtigen Aufblick
der Augenblick gleicht.
Und Tage und Stunden
sind winzige Spritzer
des sonnigen Regens
der fliehenden Zeit…
Ein Blick, der erhebend,
kann stundenlang währen;
ein Blick, der ergreifend,
strahlt Jahre hindurch.
An Stunden des Schönen
noch lange wir zehren;
die Stunde, die bitter,
die Stirn uns zerfurcht.
Die Tage der Freude,
die längst schon geschwunden,
sie bleiben als Stimmton
im Herzen zurück…
Im späten September
umarmt uns mitunter
girlandenumwunden
das launische Glück…
Die Stunden, die Tage,
die Monde, die Jahre
zerschmelzen im Tiegel
der inneren Natur:
Ob Herbst oder Frühling –
die menschliche Seele,
sie singt ihre Lieder
in Moll und in Dur.
13. April 1985
