Es war eine leidvolle Zeit –
das Hungerjahr dreiunddreißig…
Wir fangen halt … Pfiffer,
was sicherlich nützlich ist.
Auf dem Felde. Zu zweit.
Der taubstumme Simon Eifert,
ein Mann in den besten Jahren,
und ich, ein struppiger Junge, –
die Gesichter verkniffen
und die Kräfte verschlissen.
Die Mittagssonne sticht.
Und wir taumeln vor Hunger…
Und Onkel Simon, der Stumme, –
er schlachtet fünf Tierchen ab,
fünf fette Zieselmäuse
(Ich wußte damals noch nicht,
daß sie so widerlich heißen).
„Onkel Simon, ja aber…“
Ich stockte und deute
mit den Fingern jetzt an,
daß wir keine Zündhölzer haben.
Er lächelt zergrämt und gerührt
und zuckt mit den Lippen
konvulsivisch und artikuliert:
„Wenn mann Hunngerr hatt,
kann mann die Pfiff-ferr
auch unngekochtt ess-senn.“
„Ja, gewiß, Onkel Simon, gewiß.“
1988
