Dornige Wege

Tanja, Tatjana,
erinnerst du dich
noch an die Zeit,
           als wir beide
glückselig tanzten
und planschten im Licht
der Harmonie
         und Verheißung?

War es auch trübe
    und winterlich kalt,
glühten so rot
         deine Wangen…
Ach, und wir glaubten,
        daß keine Gewalt
unsere Trennung
             verlange…

Dann… kam das Leid.
Und wir wurden getrennt:
Willkür und Zwang
        sind allmächtig.
Wild wurde damals
    die Strafe verhängt:
Schuldig? Genug,
    wenn „verdächtig“!..

Tanja, Tatjana,
       wir haben uns nie
wiedergesehen
             im Leben…
Denn die Verkehrung
         und Disharmonie
wandeln
     auf dornigen Wegen.

                               1988