Der Flieder prangt nicht mehr.
In ihrem Hoffnungsgarten.
Hat ausgeblüht,
hat ausgeglüht,
hat aufgehört,
auf eine Wiederkehr
der Blütezeit
und Zweisamkeit
wie einst zu warten,
die still und stumm
ihn unverhofft verlassen,
und kann den Grund
der Zügelung
bis heute noch nicht fassen…
Der Frühling klingt nicht mehr.
im bunten Wiesengrunde.
Wo er und sie – zu zweit! –
im Sonnenglanz
den Blütenkranz
der stürmischen Gefühle
so hoffnungsfroh gewunden,
wovon nur trockne Stiele
als Mahnung und Erinnerung –
als Schuld zurückgeblieben…
Die Liebe singt nicht mehr.
Sie übt das Schweigen
und lernt dabei das Leiden.
Und ist’s auch noch so schwer –
sie muß sich nun gedulden.
Sie weiß, sie weiß
ja selbst, warum:
aus eigenem Verschulden.
1988
